Dienstag, 6. August 2013

Krankenhausbericht

So also von gaaaanz am Anfang mal :)

Dienstags musste ich ins Krankenhaus und Überraschung! Kam auf die gynäkologische Abteilung, weil bei meiner eigentlichen, kein Platz mehr war, aber war nicht schlimm, denn die Schwestern fand ich super freundlich!

Mein Arzt kam sogar zwei mal vorbei und fragte mich zb nochmal, ob ich es mir anders überlegt habe, noch könnte ich gehen und dergleichen ;) außerdem unterhalte ich mich eh gerne mit ihm. Vor 2,5 Jahren bat ich ihn, mir so wenig wie möglich über die OP zu sagen, weil es mir sonst nur Angst macht und das behielt er auch diesmal bei, super :)

Als ich ihn bat früh ins Bett zu gehen und mit guter Laune an die OP zu gehen, kicherte er und bat mich auch früh zu schlafen, immerhin muss ich auch fit sein, man sieht, wir verstehen uns gut, ich mag ihn wirklich und seine Art :)

Man hat vorher eine Unterhaltung mit dem Anästhesisten (Narkosearzt) und diesmal erwischte ich einen jungen super netten, der mir alles genau erklärte, sogar woran es fest gemacht wird, wann man aufgeweckt wird. Bei einer OP kühlt man langsam aus und erst wenn man eine normale Temperatur erreicht hat, kann man aus der Narkose geholt werden, weil es vorher zu streßig für den Körper ist *Klugscheißermodus off*

Nadel legen war Dank Emla Pflaster ein Klacks und so konnte ich fröhlich mich mit den Damen in meinem Zimmer unterhalten :)

Der Morgen an dem die OP war ,lief eigentlich doof. Ich hatte am Vortag erfahren wann die OP selber starten soll und wann ich mich fertig machen soll und alles, vorallem weil man die alles-scheiß-egal-Tablette umbedingt eine Stunde vor der OP nehmen soll, sonst hat sie keine Chance zu wirken und was war? Ich hatte mich vor der Zeit gerichtet und das war gut so, denn mehr als eine halbe Stunde, kann auch eine ganze gewesen sein, vorher wurde ich abgeholt!

Wenn man in den OP Bereich geschoben wird, finde ich das immer sehr seltsam. Alle sind echt nett, aber hmm man liegt da, wird teilweise fest gebunden... komisch alles, ich mag die Zeit vor der Narkose garnicht!

Meine Kinder und ich haben einen Wettbewerb am Laufen, wer kann am weitesten zählen, wenn die Narkose schon gespritzt wurde! Damit wollte ich ihnen mal die Angst nehmen und es lustig gestalten und da ich das am Tag vorher dem Anästhesisten sagte und ihn bat mich daran zu erinnern, er aber selber garnicht da war, kam der behandelnde an und erinnerte mich, denn es stand als Notiz auf meinen Akten *kicher* super oder?!? Ich konnte wirlich ruhig einschlafen und nein, ich habe keine Ahnung wie weit ich kam!!!

Auch bat ich meinen Arzt darum mir auf die Hand zu schreiben, ob ich einen künstlichen Ausgang (auch Stoma genannt) bekam oder nicht, weil ich nach der OP so benebelt war beim letzten Mal, dass ich es nicht hin bekam unter die Decke zu schauen.

Also ich wachte auf, auf der Intensivstation, schaute auf meine Hand und? Fein säuberlich mit wirklich gut leserlichen Schrift, schwarzer Stift stand so,dass ich es gerade, also nicht auf dem Kopf lesen konnte: Vorübergehendes Stoma

Schock!

Jaaa ich weiß die Wahrscheinlichkeit war hoch, aber trotzdem. So voller Medikamente das zu begreifen war hmmm heftig.

Ich bat meinen Mann anzurufen, mir wurde gesagt der Arzt rief ihn schon an, ich bat anzurufen das er kommen kann, schlief aber wieder weg, dann war er da und ich hatte einen Heulkrampf sondergleichen, ich bekam kaum Luft vor lauter. KA ob ich deswegen einen Beatmungsschlauch an die Nase bekam, oder sowieso, denn so frisch nach einer richtigen OP kapiert man wirklich wenig.

Auch begriff ich erst später wo ich überall Schläuche hatte, aber ich zähle sie schon mal auf.
Also eine Magensonde, war klar, dann den Beatmungsschlauch, am Hals einen Zugang der mit 2 Stichen eingenäht wurde und nun der Bauch, hui, den zu akzeptieren war eine Aufgabe! Eine Drainage (Dränage) Schlauch in den Bauchraum, eine Naht vom Bauchnabel bis 2cm ins Schamhaar, den Stomabeutel, im Stomaausgang noch 2 Schläuche und eine Drainage in den Popes. Ach Blasenkatheter auch noch, einen Zugang in der Armbeuge den ich vorher hatte, einen seitlich in der linken Hand und einen hmm glaube ateriellen Einstich, bei dem ein Draht eingeführt wird, um nicht nur die Körperfunktionen zu überwachen, sondern vorallem den Flüssigkeitshaushalt zu beobachten, so wurde mir das erklärt.

Na und da lag ich dann so und kam mir wirklich hmm missbraucht vor :(

Die meiste Zeit schlief ich, im Nebel bekam ich mit das mein Mann erklärte ich habe immer einen niedrigen Kreislauf, weil sich da wer beschwert hatte, ihn nicht hoch zu bekommen. Aber mehr? Kaum.

So nach einem Tag musste ich auf die Aufwachstation was mich noch immer wundert, denn bei meiner ersten OP die wesentlich einfacher war, musste ich 3 Tage auf der Intensivstation bleiben, es gab wohl Platzmangel, aber egal! Mir wurde also das aterielle Ding gezogen, weil es auf der Aufwachstation kein Überwachungsgerät dafür gibt.

Dort angekommen fühlte ich mich sehr unwohl, weil es so heiß war! Ich war wirklich pitsche nass nach kurzer Zeit, aber dennoch, ich schlief die meiste Zeit.

Am zweiten Tag sollte ich mich hinsetzen, wenn es geht aufstehen. Es gibt kaum etwas das so unendlich mühsam ist, wie nach einer OP aufzustehen! Das hatte ich bei der ersten OP und diesmal wieder. Der Körper ist so schwer, es ist wirklich Arbeit ein Körperteil zu bewegen, als würde es Tonnen wiegen! Auf die Bettkante schaffte ich es, aber das war auch echt wow! Viel Arbeit!

Auf der Aufwachstation bekam ich meine Magensonde gezogen, also wenn das jemand vor sich hat, keine Angst, ich bin wirklich empfindlich, aber das ist gut erträglich, tut nicht weh, fühlt sich nur seltsam an, vor allem wenn man sieht wie laaaaaaaang der ist!
Ich weiß nicht genau, aber gut und gerne 1,5m?!?
Und mein Stoma wurde versorgt, also in Kurzform, da ist ein Stück dickes Klebeding auf den Bauch geklebt, nennt sich Platte und in der Mitte ist ein Loch, durch das der Dünndarm heraus schaut. Auf der Platte ist ein hmm sagen wir Tupperring und dann gibts den Beutel, der hat das Gegenstück zum Tupperring und ist wie eine hmm Tüte, man klickt also den einen, an den anderen Tupperring, fertig! Das hält fest und sicher!

Mir wurde also die Platte abgerissen aua!!! Und alles frisch gemacht, dabei einer der Schläuche aus dem Stoma entfernt. Tat nicht weh, nur das Platte ab machen.

Naja nach etwa 24h kam ich auf die normale Station und warum? Platzmangel! Aber wieder nicht auf die allgemein Chirurgie, sondern auf die Gynäkologie, aber ist ok, freundliche Schwestern, alles super :)

Abends bekam ich meine Thrombosespritzen und nun haltet euch fest, ich bekam jeden Abend eine, bis ich entlsasen wurde, das macht 12 Stück!!!! Und ich habe es überlebt!!! Ok laut geflucht, aua gerufen, Theater gemacht, aber ich habe es gemacht!!!!

Hmm auf der Station lag ich mit einer anderen Dame, wir verstanden uns so toll, ich habe sie bei WhatsAp und bin noch immer begeistert, wir konnten über alles reden, super! Später kam noch eine junge Dame dazu, wir hatten richtig viel Spaß!!!

So nur zur Orientierung, ich kam Freitag Nachmittags auf die normale Station, Samstag sollte die Rektaldrainage gezogen werden  und ich hatte Angst, aber wollte es machen lassen, großer Fehler :(

Der Arzt war ein Assistenzarzt und wirklich nett und ich bat ihn noch vorsichtig zu sein, weil sie mit 2 Stichen angenäht war und die Schwester am Morgen nicht wußte wohin der Schlauch geht, dran zog und woohooo war das ein Schmerz! Furchtbar! Also wusste ich wie doll das weh tun kann, also bitte extra vorsichtig! Jaaa jaaa...

Er nahm ein einmal Skalpell und schob es zwischen den Stich, riss nach oben, schnitt aber nicht durch und ehrlich, ich brüllte auf vor Schmerz, packte seinen Arm und bettelte das er aufhört, ich wünsche keinem so ein Aua!

Er machte weiter, war aber vorsichtier, dann tat es kaum noch weh, aber der Arzt ist bei mir unten durch, dem vertraue ich nicht mehr und  lasse ich nicht mehr an mich ran!

Langsam erholte ich mich, konnte sogar ans Waschbecken zum Morgenwäsche halten und merkte schnell, dass es lange dauern wird, bis ich wieder fit bin. Jede Bewegung die man macht, läuft unter anderem über die Bauchmuskulatur und man merkt extrem wenn die fehlt.

Toll fand ich auch das mein operierender Arzt vorbei kam, obwohl er keinen Dienst hatte :)

Der Bauchschnitt war nötig, weil ich von der letzten OP Verwachsungen hatte und dann musste er weiter schneiden, bis das nicht mehr der Fall war und den künstlichen Ausgang bekam ich, weil  meine Aterie (glaube ich war das) zu knapp war, so dass er sich nicht sicher war, ob der Pouch ordentlich durchblutet werden wird. Das klang richtig so, bin also nicht sauer oder denke das es ein Fehler war.

Probleme bekam ich aber auch noch genug.Beispiel Medikamente, ein Schmerzmittel wirkte nicht mehr, ein wesentlich schwächeres brachte wenigstens etwas Wirkung, das verstand der Stationsarzt nicht und wurde sauer, ich sollte ein Schmerzkonsul bekommen, gleich mehr dazu.

Der Arzt konnte mich nicht leiden, weil ich sagte, ich lasse mir die Bauchdrainage nicht ziehen ohne Sedierung, also eine Sedierung ist eine Art schwache Narkose die man auf zb 15min auslegen kann. Er machte einen riesen Aufstand, aber nach einer viertel Stunde Gemecker ging er und organisierte es, wenigstens etwas. Ich hatte von der Rektaldrainage so eine Blockade und Angst, es ging nicht anders!

Ansonsten lief alles super. Ein paar Schritte konnte ich gehen, Schmerzen mussten wir noch in den Griff bekommen, alles Verheilte, der zweite Schlauch vom Stoma kam mit der Sedierung zusammen raus und mein Blasenkatheter wurde mir auch gezogen. Fast wieder fit!

Mittwoch kam ich dann auf meine Station, war mir wirklich schwer viel, weil ich so tolle Gesellschaft hatte :( Aber die zwei Damen gingen Donnerstags heim, vondaher...

Soooo die eine Dame war in einer OP, die andere war so alt wie ich, nett und wir redeten schön :)

Ich muss mich mal langsam kürzer fassen, ich schreibe schon 1h 40min

Das Medikamentenproblem lösten der Stationsarzt, super netter Mensch, indem er eine Kombination vorschlug und mehr Tabletten, funtkioniert! Er verstand auch wasder andere nicht verstand, nämlich das schwächere wirkte,weil es einer anderen Wirkstoffgruppe angehörte!

Meinen Beutel selber leeren lernte ich schnell und wechseln auch, nur die Platte macht mir riessen Probleme :( Wenn man da um den Dünndarmausgang herum wischt und puschelt, egal wie vorsichtig man es macht, hat man am Tupfer Blut und das kann ich nicht sehen :( mir wird total schlecht :(

Donnerstag ist der nächste Wechsel, da kommt eine Dame zu  mir um zu helfen :)
Ich bin nämlich ZUHAUSE! Der Arzt meinte ich sei eine der schnellsten Patientinnen in seiner Laufbahn *strahl
Aber fit? Nein :(

5min zu Fuß Heim und ich bin fast umgekippt :(

Ich brauche noch Schmerzmittel und bin dauer k.o.

Geplant war ja, OP in der ersten Ferienwoche, damit ich dann viel Zeit habe, um fit zu werden und ehrlich gesagt, die brauche ich dringend! Ich hoffe das die4 Wochen genügen, ich kann es nicht einschätzen.

Liegen geht nur auf dem Rücken und minimal seitlich, weil es dierkt weh tut, stehen ist ok, bücken ist nur schwer möglich und ich liege die meiste Zeit herum.

Einen der schlimmsten und wichtigsten Teile ließ ich aus,das wird ein Sonderbericht der heißt: "Die Hexe aus dem Nachbarbett!" denn die Dame die bei meiner Ankunft gerade im OP war, entpuppte sich als einer der schlimmsten Menschen die ich kennen lernen durfte, das wird auch ein langer Bericht, weil ich sonst noch ein Magengeschwür bekomme!

Also Leute, laut meinem Arzt war das mit die schwerste OP die man im Bauchraum haben kann und ich habe sie gemeistert und bin *Pipi in den Augen hab* DURCH! Die Rückverlegung wird ein Klacks und max. eine Woche in Anspruch nehmen, man ist kurz danach wieder fit, nur diese OP muss ich sagen, war sehr heftig, ich bin froh sie vorgezogen zu haben, weil ich jetzt jung und gesund war und nicht wissen möchte, wie sie gewesen wäre, wenn ich vorher krank war oder älter!

Seid mal gespannt auf den nächsten Bericht, da schlackert ihr mit den Ohren!