Montag, 6. Januar 2014

[KL] Miese Nacht gehabt

Ab Mittwoch müssen wir ja wieder früh raus, also wollte ich endlich etwas früher ins Bett kommen und lag schon um 23:00 eingekuschelt, Hund ausnahmsweise unter der Decke da und machte mir ein nettes Hörbuch an. Twilight, also Bis(s) zum ersten Sonnenstrahl auf englisch.

Ich fand schlecht Ruhe, ging nochmal auf die Toilette, drehte mich von links nach rechts und von rechts nach links.

Einer der Gründe ist die bescheuerte Magenspiegelung. Ich hatte nie Angst vor einer Magenspiegelung mit Narkose, man verpennt alles, danach hat man höchstens etwas Halsweh, also warum Angst haben? Ok davor muss ein Zugang gelegt werden, das belastet mich immernoch, ist aber nur ein Puzzleteil.

Die große Darm OP, bei der der Dickdarm entnommen wurde, bis auf 12cm verlief damals komplikationsfrei und ich konnte früh wieder raus.

Als ich einmal eine Polypenentnahme im Enddarmbereich hatte, mit Vollnarkose und allem, sollte ich eigentlich am selben Tag wieder Heim dürfen, aber ich sollte doch mal lieber da bleiben für eine Nacht. Am nächsten Morgen, kurz vor der Entlassung bekam ich starke Blutungen, brauchte eine Not OP und hatte mal so eben etwa 1/3 oder mehr von meinem Blut verloren, musste länger als geplant bleiben, verpasste die Einschulung meiner Jüngsten und ärgerte mich bis dorthinaus!

Dann wieder das selbe Schema, als ich die letzten 12cm heraus bekam und der Pouch angelegt wurde, laut meinem Arzt mit die komplizierteste Unterleibs OP die man haben kann, verlief alles super und ich durfte so früh Heim, das der Stationsarzt meinte, das habe er noch nicht erlebt.

Als der künstliche Ausgang zurück verlegt wurde, eigenlich eine recht kleine OP, man löst die Naht, wo der Darm an der Bauchwand angenäht wurde, zieht ihn ein kleines Stück heraus, um entweder das Loch im Darm zuzunähen, oder schneidet den Darm einmal durch, um ihn dann wieder anzunähen, stopfe ihn zurück, schließe das Loch der Bauchdecke bis auf wenige cm und fertig!

Man sagt, eine Woche bleibt man dafür so im Schnitt im Krankenhaus und als ich den Pouch bekam, lag ich neben so einer, die genau diese Rückverlegung hatte und fand es toll, wie gut es ihr danach ging. Laufen zb konnte sie noch am selben Tag!

Also stellte ich mich auf eine Woche eine und freute mich schon, dass danach alles fertig ist!

Tja lief dann ja nicht so dolle... ich konnte zwar herum laufen, bekam dann aber am *grübl* glaube 3. Tag starke Blutungen, mir wird jetzt noch schlecht davon, wenn ich nur dran denke. Man geht aufs Klo und alles ist voller Blut und nicht nur ein wenig, dadurch das da noch andere Körperflüssigkeiten drin sind, sieht es aus wie 2L Blut. Da kann man wirklich Panik vor Klogängen bekommen. Aber ich sollte erst einmal abwarten, ob es von alleine aufhört, das fing spät abends an, legte ich mich hin, versuchte zu schlafen, nach 1-2h wachte ich in einer Blutpfütze auf, es war schlimm.
Naja Ende vom Lied waren aufgebrachte Ärzte, keiner wußte genau was man machen soll, bis mein Arzt der mich immer operiert hatte, bis auf die Rückverlegung, zu mir, schaute ob ich innere Blutungen habe, oder alles im Darm nur ist und erklärte das ich, wenn es bis nachmittags nicht aufhört, wieder eine Not OP bräuchte, Problem war nur, bei der Pouch OP hatte man einen Bauchschnitt machen müssen, nicht wie davor im Bauchnabel nur, weil dort alles verwachsen war, ging der Bauchschnitt runter bis so etwa 2cm ins Schamhaar rein. Bei der Rückverlegung 6 Wochen später, sollte die OP eigentlich über das Loch vom künstlichen Ausgang gemacht werden, aber dort waren auch zu viele Verwachsungen, darum musste nochmal der Bauchschnitt geöffnet werden, ein 3. mal wolle man den Bauchschnitt eher nicht öffnen. Schock! Auch fragte ich, wie lange ich denn nun brauchen würde, bis ich wieder fit bin, so mit den Komplikationen und so weiter und er meinte mind. 1 Jahr,was ich für lächerlich hielt, ein Jahr ist doch eine Ewigkeit! Aber jetzt etwa 4Monate später verstehe ich was er meinte. Zwar hörten die Blutungen ziemlich genau zu meiner Frist auf, aber der Blutverlust war hoch. Einige Tage lang lagen Blutkonserven für mich bereit, weil ich permanent auf der Kippe stand und nur mein geringes Alter mich davor rettete. Bis heute habe ich Blutarmut und fühle mich schlapp und müde, unfit und wääääh.

Zwar soll ich Eisentabletten nehmen, aber obwohl ich sie nahm, habe ich nur wenig neues Blut gebildet. Ich hatte zeitweise nicht einmal mehr die hälfte von meinem normalen Blut. Bald steht wieder eine Blutabnahme an, dann weiß ich mehr, aber da ist noch was nicht in Ordnung, sowas merkt man selber schon.

So nun fassen wir mal zusammen, großes OP´s verliefen immer super und ich konnte schnell Heim, kleine OP´s verdoppelten immer den eigenlich angedachten Aufenthalt und brachten große Probleme.

Das ist mein Problem!

Dann dachte ich ja noch, ok das wird wieder ambulant gemacht, wie das letzte mal auch. Ich kam morgens hin, Zugang legen, kurz warten, dann Magenspiegelung, okstatt 45min waren es 2h, danach durfte ich Heim, alles schööön!

Aber diesmal geht es nicht mehr ambulant, zu riskant sei es und diese Aussage macht mir schlaflose Nächte.
Ich habe Glück, an einem Donnerstag ist die Spiegelung, dann sollte ich Freitag entlassen werden, wenn das nicht klappt, muss mein Mann sich wenigstens nicht noch mehr Urlaub nehmen, dann ist ja Wochenende, wobei ich sehr sehr seeeehhhhr froh bin, dass sein Chef so tolerant ist und ihm immer Urlaub gab, wenn ich im Krankenhaus war, auch als er eigentlich keinen mehr hatte und ihn über Überstunden ausgleichen durfte, wenigstens eine Last weniger.

Super fand ich auch die Aussage von meinem Mann, der sich Urlaub nahm, eine Woche und ich überrascht meinte: "Oh, der beginnt ja genau an dem Montag,wo ich meine Pouchkontrolle habe!" und er nur trocken: "Ja, deshalb ja..."

Mal ehrlich, Pouchkontrolle, was soll da passieren? Es könnte heißen, dass ich eine Pouchentzündung habe, dann bekomme ich etwas Antibiotikum, fertig, aber sonst? Aber da er ohnehin um den Dreh herum Urlaub nehmen wollte, passt es ja.

So nun muss ich aber unbedingt frühstücken und mich in den Alltag stürzen, genug Trübsal geblasen! Happy face auflegen und los gehts!

Euch wünsche ich einen schönen, ruhigen und entspannten Tag!