Samstag, 27. Dezember 2014

Jahresrückblick 2014 und Krankenhausbericht



Entschuldigung das ich so lange nicht mehr schrieb, aber bei mir ging es drunter und drüber, dennoch möchte ich gerne am Anfang des Jahres beginnen.

Ich beginne jedes Jahr mit dem Gedanken das es ein gutes Jahr wird. Es hat noch alle Chancen sogar das beste Jahr zu werden, aber irgendwie wurde es eines der härteren Jahre, leider und ich bin froh das man es nicht vorher weiß.

Begonnen hatte es normal und das genügt mir, es könnte immer normal oder sogar langweilig sein, das reicht mir vollkommen, aber dann driftet es immer in Richtung vollkommene Scheiße ab :(

Im Februar hatte ich meine Magenspiegelung, die ich jedes Jahr habe, weil ich im oberen Dünndarmbereich Polypen habe und im Magen Drüsenkörperzysten die nicht schlimm sind, aber beobachtet werden müssen, diesmal bekam ich aber auch eine komplette Dünndarmspiegelung und das hat mir schon richtig Angst gemacht, weil diese Untersuchung nur ungerne gemacht wird und ich dachte, wenn da schon länger Polypen drin sind, wer weiß wie groß die sind, aber ich hatte Glück im Unglück. Zwar wachsen bei mir quasi im gesamten Dünndarm Polypen, aber sie beginnen oben und wachsen dann herunter, wenn man sie also oben direkt abknipst, kommen sie nicht weiter... immerhin.

Im Mai hatte ich ein absolutes Highlight meines Lebens, ich sah den Dalai Lama! 

Unvergesslich und ein Lebenstraum ging in Erfüllung, ich bin heute noch so froh darüber und so happy!


Auch im Mai wurde ich sterilisiert und positiv überrascht, dass alles so reibungslos ablief und ich nach einem oder zwei Tage schon Heim durfte, wow super!


Zwischendurch verschlechterte sich der Zustand unseres Hundes immer mehr. Die Orthese saß nicht mehr richtig, sie hinkte immer mehr und kam schlechter vorran.

Im August habe ich dann ganz viele tolle Menschen getroffen im Saarland bei einem Facebook Gruppentreffen und hatte ein wundervolles Wochenend mit tollen Menschen! Das tat richtig, richtig, richtig gut!

Unser September ist immer sehr voll, meine Tochter hat Geburtstag, ich habe Geburstag, mein Mann hat Geburtstag, wir haben Hochzeitstag und Kennenlerntag, aber nun kam auch der Todestag unserer Tabitha hinzu :(
Ich vermisse sie jeden Tag, sie war ein Teil von mir und der wurde mir weggerissen. Mir kommen immer wieder die Tränen und es wird nicht besser. Süße Möhre, egal wo du bist, ich denke an dich <3

Im September begann auch das MRT Fiasko. Eigentlich bekomme ich alle 12-24 Monate ein MRT um zu sehen ob ich Desmoide habe, das sind harte/feste Tumore im Muskelgewebe und wenn man sie entdeckt, kann man sie wenigstens klein halten, aber diesmal sah man eine Wasserablagerung die abgeklärt werden sollte. Meine Gyn war überfordert und schickte mich ins Krankenhaus, dort hieß es erst, es kann eine Pseudozyste sein, muss aber nicht, man sollte es wenigstens anpieksen und schauen was drin ist, oder direkt operieren.
Kaum haben die Chirurgen davon gehört, raten sie ab, weil man meinen Darm oder Pouch verletzten könnte, auf einmal ist das alles ganz harmlos und nicht schlimm und man beobachtet einfach und schaut nach eine dreiviertel Jahr nochmal. Das kam mir komisch vor und ich holte mir in Düsseldorf eine 2. Meinung ein, wo heraus kam das sie mir zwar von der Pseudozyste erzählt hatten, aber die Zyste die auf meinem Eierstock sitzt, verschwiegen haben und die muss sehr wohl raus, weil die verändert aussah und wenn die schon verändert aussieht, dann hängt das oft mit der Gebärmutter zusammen, so kam es das ich wieder eine große OP haben sollte, eigentlich am 3.12.

Am 3.12. stand ich mit gepackten Sachen im Krankenhaus, da starrt mich die Krankenschwester an: "Was machen Sie denn hier? Hat man Sie nicht angerufen?"

Der Chirurg war krank, die OP wurde auf den 15.12. verschoben, aber dann wurde sie auch durchgeführt mit ein paar Überraschungen :)

Geplant war, rechte Eierstock mit der Zyste raus, den linken für den Hormonhaushalt drin lassen und Gebärmutter raus, damit die nicht noch mehr Ärger macht (habe ein erhöhtes Krebsrisiko...) und das ganze mit meinem 3. Bauchschnitt.

Als ich das 1. mal mit der Ärztin sprach erklärte sie, Gebärmutter ist raus und eingeschickt, Zyste ist weg und eingeschickt, der Eierstock ist aber drin geblieben, denn der Linke sah  noch schlimmer aus, der Rechte war eigentlich ok.

Ergebnisse sind alle ohne Befund, also kein Krebs, nichts :)

Nach der OP ging es mir erst einmal super! Ich habe eine neue Naht bekommen! Die alte Bauchnarbe wurde komplett weggeschnitten. Die war dick, wulstig und wirklich nicht schön, nun habe ich wieder eine gaaaaaaanz schöne! Einfach nur ein dünner, feiner Strich, da sie von innen genäht wurde und es wurde entdeckt, dass bei meiner Stomanarbe innen ein Loch in der Muskulatur und Bauchwand war, das haben sie auch noch geflickt und jetzt nach nicht einmal 2 Wochen fühlt sich mein Bauch besser an, als nach Monaten mit der schlimmen Bauchnaht, also ich bin wirklich überglücklich!

Montag war die OP, ab Donnerstag ging es aber Bergab mit mir :( Ich erbrach 4-6 Nierenschalen voll Gallenflüssigkeit und Co die Medikamente blieben auch nicht mehr drin. Ich bekam eine Magensonde, dann war das mit der Übelkeit erst einmal vorbei und besser, aber ich musste ja auch irgendwann wieder mit dem Essen anfangen und immer wenn ich was getrunken oder gegessen hatte, bekam ich üble Schmerzen. Nach ein paar Tagen kam die Magensonde wieder raus und die Medikamente bekam ich intravenös, also durch die Nadel im Arm, das klappte ganz gut, nur konnte ich wirklich keine Tabletten mehr bei mir behalten und bekam nach ein paar Tagen auch wieder alles in Tablettenform, bis eine Schwester mir endlich zugehört hatte. Von der OP selber hatte ich keine Schmerzen mehr, mir tat nur der Magen und obere Darm so furchtbar weh, dann hat sie mir Krampflöser gegeben und siehe da, die Schmerzen waren fast weg! Nur mein Magen spannte, wie ein geblähter Dudelsack, dafür bekam ich Magenschoner und ich war ein neuer Mensche!!!

Ab da wurde ich ganz schnell wieder fit :)

Leider verbrachte ich Weihnachten noch im Krankenhaus, aber am 1. Weihnachtsfeiertag durfte ich Heim :) und nun brauche ich auch keine Tabletten mehr und mir geht es gut, ich muss nur noch wieder körperlich aufbauen und dann ist alles in Butter.

Leider brachte der Dezember auch schlechte Nachrichten mit sich, Prominente starben, unsere Maus Sally verstarb und ein Freund aus unserer Facebookgruppe ging vollkommen überraschend von uns, weil kaum jemand wußte das er krank war, ein großer Schock, zumal ich die Weihnachtszeit immer schon als sehr schwer und hart empfinde, weil meine Mutter an einem 18.12. starb.

Dieses Jahr gab es im Dezember nochmal lauter Paukenschläge und tritte in den Hintern und deshalb hoffe ich sehr, dass das neue Jahr umso besser startet und eine schöne Zeit bringt, die wir alle dringend nötig haben :(

Es ist so schwer und hart junge Menschen an Krebs zu verlieren, immer und immer wieder, obwohl sie kämpften und ich wünsche mir und hoffe das immer mehr Menschen dem Krebs einen Arschtritt verpassen können und ihn überleben.

Denkt bitte alle an Eure Vorsorgeuntersuchungen, egal um welche es geht! Ich nahm zb nie den Abstrich beim Frauenarzt so ernst, bis ich gerade neben einer Frau im Krankenhaus lag, die ihre Gebärmutter entfernt bekam, mehrere Lymphknoten und einen Eierstock, weil sie Krebs mit 39 hatte und der Abstrichtest bei der Frauenärztin nicht ernst genommen wurde. Nun hat sie noch eine Chemo und Bestrahlung vor sich. Ich ging nie wirklich alle 6 Monate zur Gyn dafür, aber das kann ein großer Fehler sein, denn 6 Monate reichen, dann braucht man schon nicht mehr nur eine große OP, sondern auch Chemo und der ganze Mist.

Geht zu allen Vorsorgeuntersuchungen die Euch zustehen und wenn Ihr tricksen könnt, zu noch vielen anderen, denn wenn etwas sein sollte und es wird früh genug erkannt, werdet Ihr die glücklichsten Menschen sein.

Es kann jeden treffen :(