Sonntag, 8. Oktober 2023

Königswinter ist eine Reise wert

 


Montag, also vor fast einer Woche, sind wir ganz spontan nach Königswinter gefahren und ich war überhaupt nicht darauf vorbereitet, wie schön es da ist! 

Aber ich hatte wie immer meine Malsachen eingepackt!!!!



Und konnte direkt im Café, nein der Buchhandlung, nein dem Café, nein BEIDEM!!!! meine Eindrücke festhalten, bei einem leckerem Stück Möhrenkuchen und einem Glas Moccachino. 


Aber setz Dich erst einmal hin und genieße auch eine Kleinigkeit und damit Du auf Ideen kommst, hier ein Bild für Dich!




Im Kaufmannsladen haben wir ordentlich zugeschlagen, weil sie sooo tolle Sachen haben! Zwischen den Büchern gab es allerhand zu entdecken und natürlich musste ein Eselchen mitkommen und ein Buch und sie haben wirklich schöne nostalgische Postkarten und man fühlte sich dort sehr heimelig und wie im eigenen Wohnzimmer. Dort möchte ich unbedingt nochmal hin!




Wir sind dann noch so ein wenig umherspaziert, denn das Wetter war toll und die vielen kleinen Läden sind ja genau mein Ding! Ich fand dann auch hier und da noch was und schaut mal, wie toll das Haus angemalt wurde!



Auch vieles von früher ist noch erhalten geblieben, was mich ja sofort an meine alte Heimat erinnert.




Allerdings ist an Montagen auch vieles zu, also sollte man sich einen anderen Tag aussuchen.

Wir fahren aber ohnehin nochmal hin, weil wir wirklich nur in der kleinen Innenstadt waren und nicht hoch zum Drachenfels gefahren sind und weil eben nicht alles offen hatte.

Eigentlich wollte mich Patrick ablenken, weil am darauffolgenden Mittwoch meine jährliche Untersuchung war, zu der mich natürlich wieder Jayne begleitet hatte. die im Gegensatz zu mir eine Chai-Latte trinken durfte.



Die Untersuchungen habe ich gut überstanden, die vorläufigen Ergebnisse sind nicht so dolle, die abschließenden kommen noch, aber da gibt es schon was zu besprechen und dann schaue ich mal weiter.

Seit Mittwoch habe ich Migräne und die Medikamente bringen gerade nicht so viel, alles gerade keine so tolle Zeit, was auch erklärt, warum ich mich nicht wirklich hier melde... aber wird schon... muss ja...


Dienstag, 15. August 2023

Etwas Übung und Boesner Besuch


Isser nüch süß?!?

Naja, oder misslungen, denn es schmeichelt ihm nicht.

Setz Dich, mach es Dir bequem, schnapp Dir eine Zimtschnecke und nimm Dir eine Pause :) 


Begonnen hatte ich mit dem links unten, aber das sah so frustriert aus und genervt, außerdem waren die Haare blöd und sowieso und überhaupt! Der Mundbereich zu groß, später auch bei allen!

Dann das oben links, eher aus Spaß, locker und flockig! Unten rechts, eher wie Superman! Machte auch Spaß! 

Oben rechts, wieder ernsthaft und besser, nicht zufriedenstellend, deshalb an dem Tag auch der letzte Versuch.

Nebeneinander sieht es komplett aus und nach Freude. 



Einige Tage später, ohne Aquarellbleistifte, einfach so, im Zeitdruck.

Besser. Bin zufrieden. 

Noch lange nicht am Ende meiner Möglichkeiten :)




Dann haben wir in den Ferien Holly eingepackt mit ihrem Vincent van Gogh Shirt und sind zu Boesner gefahren. 

Mein Sohn passte auf Nele auf und schmuste mit Luna und ich konnte mal wieder meine Vorräte aufstocken, wobei ich ihm natürlich auch etwas mitgebracht habe!

Total gerne mag ich die Aquarellpostkarten in der Blechdose! Man kann dann auch mal eine oder mehrere in der Blechdose verschenken :)

Wenn man alle Farben, Stifte, Papierkramsachen durchgesehen hat, setzt man sich noch ein paar Stunden in die Buchabteilung, lässt sich von Jazz beschallen, aus dem Café nebenan, oder setzt sich dort rein und entspannt etwas. 

So jedenfalls ist die Theorie!

In der Praxis war es dieses Mal so, dass eine Dame drei Kinder mitgebracht hat. Ehrlich, ich habe nichts gegen Kinder, aber ihre Kinder rannten wie auf LSD herum, schrieen permanent in den schrillsten Tönen, schmissen Sachen herunter und herum, stiegen auf den Leitern herum, die Teilweise mind. 2m hoch sind und veranstalten ein totales Chaos, während sie seelenruhig nach ihren Farben und Pinseln schaute und sich kaum dafür interessierte, eher nebenbei mal ein Kind vorm Absturz rettete und sich nicht veranlasst sah, etwas aufzuheben, oder einem Kind zu sagen, es solle doch bitte etwas leiser sein, damit nicht alle Kunden einen Hörsturz erleiden.

Ein och auf alle mit Hörgerät, die es ausstellen konnten!

Die Angestellten waren wirklich kinderfreundlich und sagten auch nichts, hielten sich eher in den gegenüberliegenden Bereichen auf und ließen sie einfach machen, was ich wirklich nicht negativ meine. Die Mutter ist geprügelt genug mit solchen Kindern, dachten wahrscheinlich alle anwesenden Menschen, denn keiner beschwerte sich.

Als sie weg war, taten einem fast die Ohren weh, weil es so leise war!

Gefühlt sagte keiner mehr ein Wort für viele Minuten und alle gingen auf Zehenspitzen.

Die Auswahl, für einfach alles, ist dort herrlich!

Jeder Stift, mit jeder Spitze, in jeder Farbe, verfügbar!

Jedes Papier, jede Marke, jede Größe, jede Stärke, vorrätig!

Es macht einfach Spaß!

Es ist immer wieder ein Träumchen!

Die Farben, man wird erschlagen.

Vorher ein Limit festlegen?

Ja, das hatte ich anfangs, aber es ist irrsinnig, weil man immer noch etwas entdeckt und dann ist da doch noch was und ach, hast Du nicht gesehen?!?

Lieber nicht hinfahren, als mit zu wenig Geld, denn sonst macht es wirklich keinen Spaß, dann ärgert man sich zu viel. Dann doch eher eine Liste schreiben und noch ein wenig gedulden und warten :)

Ach, und vielleicht darauf achten, wann es wieder Live-Musik gibt :)



Samstag, 12. August 2023

Kleiner Tagesausflug

 


Wir waren am Laacher See und es war ein kleiner schöner Ausflug!

Leider konnte Nele nicht mit, dafür durfte Holly dabei sein! Patrick machte mit seiner Ausrüstung Fotos und Videos, während ich gezeichnet habe, aber nun setzt euch erst einmal zur kleinen Holly und macht es auch bequem :)



Also es ist ganz praktisch, wenn ich so einen Korb habe, dann kann ich da zur Not alles geöffnet reinstellen und mich bedienen und beim Rucksack ist das schon schwieriger. Jaaa, Holly sieht dann auch noch sehr niedlich aus, also ein zusätzlicher Vorteil!

Während ich, anfangs war die Bank belegt, im Stehen eine Skizze vom See malte, mit meinem kleinen Aquarellset, machte Patrick ein paar Aufnahmen. Das war schön und friedlich.

Ich kann keine Landschaften malen.

Zeichnen vielleicht schon. Ja doch, malen vielleicht auch, wenn ich echt Zeit habe. Echt viel Zeit. Nicht so 30-45min, sondern mehr.

So jedoch, wenn man dann schaut, wie man die ganzen kleinen Bäumchen darstellen soll, auf der gegenüberliegenden Seite und auf der hiesigen Seite die ganzen kleinen Blätterchen an den Ranken?!? Ich war echt überfordert und gefrustet und hatte eine Laune!!!



Und wenn man nicht genug Zeit lässt, damit die Schichten trocknen, und so eine grüne Suppe entsteht, alles Mist und dann stehen die von der Bank auf, wirklich nette Menschen, und loben mich dafür?

Sehr unangenehm und peinlich!

Also habe ich ein wenig mehr aus meinem Skizzenbuch gezeigt, damit sie nicht denken, ich mache nur so eine Grütze  :(

Dann hat Patrick noch ein wenig Zeit gebraucht und ich hab eine zweite begonnen und versucht es ordentlicher zu machen und währenddessen kam eine Mutter mit Kind, die das auch ganz toll fand, dabei war das wieder nur Bockmistkacke :( 

Mega super unangenehm!

Am liebsten hätte ich mein Buch sonstwohin geschmissen...

Ehrlich, Landschaften mit Wasser, vielen Bäumen, Büschen, Blättern, sonst nichts, das ist für mich Kryptonit, aber wenn man dann dafür gelobt wird und es heißt wie toll das aussieht... entweder fühlt man sich verarscht, oder einfach nur peinlich berührt.



Wenigstens entstand ein wirklich schönes Bild von Holly!

Wir gingen dann zurück und weil wir schon recht spät da waren, hatten auch schon der Hofladen und das Kloster zu, jedoch konnten wir Kühe sehen und die Wolken waren an dem Tag einfach beeindruckend!



Ach, der Hofladen, auf dem gar nicht mal sooo günstigen Parkplatz, macht auch noch etwas eher die Türen zu, so dass man auch nicht noch mal eben rein flitzen und schauen kann, ob es eine Postkarte gibt. Das fand ich ehrlich gesagt sehr ernüchternd und traurig. 

In Zeiten, in denen alles recht teuer ist und immer wieder gesagt wird, dass ja alles online gekauft wird und man regional einkaufen soll, fällt mir leider immer öfter auf, dass die regionalen Geschäfte oft leider unfreundlich sind und man nicht immer als königlicher Kunde behandelt wird.

Es gibt natürlich solche und solche Läden! Meinen geliebten Wollladen z.B., da ging ich immer sehr gerne hin, hielt mein Pläuschchen und fühlte mich wohl und dann gibt es andere Läden, wo man sich wie ein Eindringling fühlt, höchstens geduldet und behandelt wird, wie ein Stück Dreck und alles dazwischen.

Wenn ich kurz vor Ladenschluss komme, dann kann ich freundlich darauf hingewiesen werden, dass der Laden gleich schließt und ich mich bitte beeilen soll, kein Thema, aber die Türen vorher schon schließen finde ich immer unmöglich... es heißt ja nicht "bis circa 18 Uhr, mit etwas Glück, wenn sie noch reinkommen!" 

Naja, ich persönlich merke mir das und gehe dann eben woanders lieber einkaufen :)


Bei den goldenen Brücken eingekehrt, sahen wir ein bärenstarkes Outfit und mussten an unsere Build-a-Bear Freunde denken! Einen lieben Gruß an alle!


Fazit ist: ich lese weiter Bücher übers Zeichnen und Malen, vor allem Landschaften, bevor ich nochmal hingehe und dann auch früher, mit mehr Zeit! Davor in den Klosterbuchladen und erst dann zum See.

Man sieht allgemein kaum was vom See. Angekommen ist da ein mini kleiner Platz, bei dem man Boote leihen kann und dort starten Rundwege um den See herum, die aber vom See getrennt sind und man läuft am Gestrüpp vorbei und sieht einfach nichts.

Ganz ehrlich? Nehmt eine Drohne mit oder so, fahrt mit einem Boot auf dem See, oder schaut im Internet Bilder an. Wir liefen den halben See ab und fanden nur eine kleine Stelle, an der man den See noch sah, siehe Bild, und das wars!

Den Hype um den Laacher See verstehe ich nicht. Da gibt es schönere Ausflugsziele, sorry! 



Samstag, 5. August 2023

Lina Drachenzähmerin

 


Hallo, ich bin Lina und ich darf euch heute schreiben wie ich zu meinem Namen kam und vor allem, zeige ich euch einen Drachen!


Schnappt euch einen Calypso Eistee, den haben wir uns, bei unserem Ausflug besorgt und macht es euch mal bequem, denn nun gibt es ein paar Urlaubsbilder :)

Zwar war es nur ein Tagestrip. aber immerhin!

Durch Zufall haben wir Linz für uns entdeckt und deshalb bekam ich auch den Namen Lina!



Diese alten Gebäude und Fachwerkhäuschen erinnern die Unplüschige an ihre Heimat und den Bodenseeraum, auch wenn man durch Linz läuft, fühlt es sich durch die Nähe zum Rhein sehr nach Süddeutschland und Nostalgie für sie an und wenn sie Heimatlust hat, kann sie dann mal eben hin fahren. Es gibt sogar eine Unterführung, die der in Konstanz sehr ähnlich ist. Dann bekommt sie Pipi in den Augen und wird zugleich ganz schwer und leicht innen drin. 



Linz ist recht klein, aber man hat so viele Stellen, wo man schön sitzen kann und eine tolle Aussicht hat. Fähren beobachten mit vielen Menschen, oder eben die alten Steine Entschuldigung,  Gebäude und man hat tolle Geschäfte, sogar Stoff, Wolle und Kunstbedarf gibt es und für Kinder haben sie einen Bereich mit Bötchen und Flußlauf in der Stadt, im Boden eingelassen und man muss nichts mitbringen, denn dort steht eine Kiste, da darf sich jeder etwas herausnehmen! Einfach so! 

Beim nächsten Besuch möchte die Unplüschige eine Tasse von der lieben Töpferin kaufen, hat sie sich vorgenommen. Vielleicht eine mit Fröschen drauf :)

Aber nun zu meinem Abenteuer mit dem Drachen!



Wir liefen gemütlich herum, plötzlich hat ein gefährlicher Drache mich geschnappt und versucht zu fressen! schaut mal wie böse der schaut, aber mein Blick verrät es, ich hatte einen Plan!

Plüschies sind ja ungemein mutig und haben ein Herz aus Gold! Die Unplüschigen schauen lieber zu und machen nur Fotos, aber sollen sie, so kann ich wenigstens hinterher präsentieren, dass ich eine Drachenzähmerin bin und habe Beweise!

Also löste ich mich minimal aus dem klaffendem, schmatzendem Maul und ich sage euch, gestunken hat es darin! 

Statt dessen steckte ich einen Stein rein und er merkte keinen Unterscheid und dann!



Dann schwang ich mich auf seinen Rücken und habe ihn übel mit meinen großen und mächtigen Plüschfäustchen vermöbelt! Und wie! Ihr könnt es euch nicht vorstellen! Der hat gestöhnt und sich hin und her gewälzt und so Laute von sich gegeben und dann sprudelten Tränen aus seinen Augen!

Zwar tuschelten Zuschauer, dass er einen Lachkrampf habe, die hatten aber alle keine Ahnung von Drachen, der hat geheult und gewimmert, weil es ihm so sehr weh tat, ich weiß das genau, weil meine Hände vom Prügeln so weh taten.

Als er dann wieder Luft bekam forderte ich Reue und eine Entschuldigung, dadurch überkam es ihn direkt wieder und er hatte eine regelrechte Träneneskalation, natürlich kann ich dann nicht verlangen, dass er es dann wirklich ausspricht, sonst nimmt das nie ein Ende! Außerdem bin ich ein netter Plüschfrosch und bestehe nicht auf solche Kleinigkeiten...



Statt dessen erkor ich ihn zum höchstpersönlichen Geleitdrachen der Plüschfrösche aus und verpflichtete ihn zum Beschützer aller Plüschtiere!

Wir quatschten dann noch eine Zeit lang und hatten viel Spaß miteinander. Er ist eigentlich gar nicht so übel und ich mag ihn sehr.

Jeder sollte mal vorbei gehen, denn er fühlt sich recht einsam und nur ab und an klettern Kinder auf ihm herum und machen komische Sachen mit ihm, aber sonst ist kaum jemand nett zu ihm, geschweige denn, dass er mal gestreichelt wird. 

Habt ein Herz für alte Holzdrachen!



 

Donnerstag, 3. August 2023

Plüschbananen der Moderne


Wir waren in der Bundeskunsthalle, in der 1920, Kaleidoskop der Moderne Ausstellung und weil die Bilder immer urheberrechtlich geschützt sind, habe ich Dir hier was mitgebracht, also male Dir aus, Du wandelst durch die Räumlichkeiten und kannst die Kunstwerke betrachten.

Scherz!

So gut bin ich wahrlich nicht, will ich auch nicht sein und nein, ich bin nicht dem Größenwahn verfallen :)

Ich führe eigentlich wie üblich mein visuelles Tagebuch und teile das gerne mit Dir.



Da vermutlich die Fotos auch nicht veröffentlicht werden dürfen, verlinke ich die Bilder mal:

Lilly Steiner: Portrait Lilian Gaertner

Conrad Felixmüller: Zeitungsjunge

hingen zwar in Sichtweite, jedoch nicht beisammen und beide haben einen fantastischen Gesichtsausdruck, so dass ich bei mir dachte: "Die hätte man unbedingt nebeneinander hängen müssen! Irgendwie passen sie zueinander!"

Wenigstens sind sie nun in meinem Moleskine auf einer Seite beieinander :)

Darunter und auch auf der gegenüberliegenden Seite habe ich Blüten von Instrumenten abgezeichnet, die ausgestellt wurden. Leider hatte ich vergessen das Schild mit der Bezeichnung und dem Namen des Künstlers zu fotografieren und habe es auch noch falsch beschriftet später :(

Fehler passieren und so denke ich beim nächsten Mal noch besser daran!

Das Bild von Tadeusz Styka: Portait Pola Negri ist so imposant! Man muss es einmal real gesehen haben! 

Es gibt Bilder, vor denen man Stunden verweilen kann, weil sie einfach faszinierend sind und gefühlt eine eigene Seele haben und das ist eins davon.



Franz Hagenauer hat eine kleine Skulpur von Josephine Baker gemacht, die ich symbolisch ausgesucht habe, für ihre Ausstellung, die wir noch kurz besuchten. Sie war recht klein und überschaubar und ganz ehrlich? Ich fand es eher bedrückend und tat mich schwer damit. Ohnehin werde ich noch einen Blogeintrag über schwarze unterdrückte Frauen schreiben, weil mir da etwas auf der Seele brennt.

Viele Motive waren nackt, mit ihrem Bananenröckchen und auch ohne, aber ich möchte eine ernste Seite in ihr sehen, ohne die Militäruniform, die sonst zur Auswahl stand. Hier wurde sie toll abgebildet, mit dem Schwung, den sie innehatte, ohne ihre gespielte Plumpheit, sondern elegant und grazil! Wunderschön! Leider weiß ich (noch) zu wenig über sie und in der Ausstellung gab es nicht soooo viel. Dann schaue ich zuhause lieber ein paar Dokus, lese etwas in Ruhe und bin nicht vorher bereits in einer anderen gewesen und voll im Kopf.



Im Museumsshop gab es eine Plüsschbanane in die ich mich schockverliebt hatte und die natürlich mitkommen musste. Nicht nur, wegen dem Bananenthema bei Josephine Baker, auch wegen dem Bananensprayer Thomas Baumgärtel, der sich draußen verewigt hatte. Alleine schon der Gedanke eine Plüschbanane im Museum gekauft zu haben ist schön :)



Die Ausstellung(en) waren dieses mal nur naja, finde ich. Zwar haben einige Bilder mit ihrem Ausdruck mächtig Eindruck hinterlassen und dafür hat es sich, für mich schon gelohnt, aber es fehlte das gewisse Etwas, was ich sonst wirklich gerne mochte und für das ich immer gerne hingehe.

Was mir beim Schreiben eben aufgefallen ist war, dass das Schild neben der kleinen Skulptur von einem Bild oder einer Skizze sein musste, denn als ich googelte, fand ich nur Bilder, weil der Name falsch war. Keine Ahnung, wo das richtige Schild gewesen sein könnte, aber so übersichtlich sind die Schilder manchmal wirklich nicht angebracht und man sucht schon etwas. Wenn dann nur dran steht wer der Künstler ist und in diesem Fall: Josephine Baker ca. 1933, woher soll ich wissen, wofür es genau ist? Das finde ich nun schon ärgerlich... aber sich ärgern macht nur Falten, also schnell weg damit :)

Die nächste Ausstellung ist schon in Sicht!


Donnerstag, 27. Juli 2023

Non-Beenary

 



Holly war ja hmm nicht so höflich und polterte direkt los, aber nun soll es wieder ein wenig mummeliger zugehen, also schnapp Dir gerne eine Tasse Tee, denn das Wetter ist im Moment ein wenig ungemütlich. Ich habe gerade französischen Erdbeertee da, mit einer Vanillenote, wenn Du magst, und mache es Dir gerne etwas gemütlich :)

Eigentlich schreibe ich ungerne, bzw. so gar nicht über politische Dinge, denn das sind keine Themen, wie auch Geld oder Religion, über die man spricht, sagte schon mein Vater und andere weise Menschen.

In der heutigen Zeit sind es umso hitzigere Themen, wie ich finde.

Durch Nele habe ich mit grauen, alten Männern zu tun, die sehr eingefahren in ihrer Meinung sind und dann im Kontrastprogramm dazu, meine eigenen Kinder und andere junge Wesen mit Hunden, von denen manche so ganz pseudo offen in ihrer Meinung nach sind.

Ja, pseudo offen. Eines meiner Kinder ist wirklich sehr, sehr wundervoll offen! Jeder kann sein und machen was er möchte! Jeder kann wirklich so sein, wie er ist. Da kann kommen wer will und mein Sohn steht da, komplett gelassen, entspannt, ohne dafür kiffen zu müssen und sagt: "Ja, so ist dieser Mensch eben, ist doch schön!" Wo selbst normalerweise liberale Menschen sagen würden: "Der hat doch was an der Klatsche, der gehört doch eingewiesen!" Nein, mein Sohn kann wirklich jedes Individuum für sich erkennen und so stehen lassen und das liebe ich an ihm und noch viele andere Dinge.

Dann gibt es eben die pseudo offene Jugend, die sagt, dass jeder sein darf wie er möchte, aber!!! Es folgt eine Liste wie jeder zu sein hat und sie erkennen ihr einschränkendes/eingeschränktes Denken nicht einmal und halten sich wirklich für die Ausgeburt an Offenheit.

Da prallen im Moment, vielleicht auch früher, nur in anderer Form, Welten aufeinander.

Und Menschen, wie mein Sohn, stehen dazwischen und schauen sich das an.

Als Außenstehende ist das ganz interessant zu beobachten, aber auch irrsinnig traurig, wenn man emotional eingebunden ist.

Kleiner Sprung.

Ich bin bei Facebook in einer wundersüßen Gruppe aus der USA, in der Leute kleine, niedliche Sachen häkeln, in kleine Tütchen stecken und diese mit Zettelchen versehen, auf denen kleine aufmunternde Nachrichten stehen und die verstecken sie dann irgendwo, damit sie dann nicht nur gefunden werden, sondern man auch weiß dass sie gefunden wurden, ist ein Hashtag dabei, oder QR Code, so dass sie mit der Gruppe verlinkt sind. 

Toll! Diese Freude! Auf allen Seiten! Von denen die Sachen häkeln, sie stolz zeigen, die die dann bei Facebook schauen, was andere so gemacht haben und das bewundern und die die die Sachen finden und ein happy Bild posten und dann noch die, die sich freuen, dass etwas gefunden wurde! Soooo viel Freude, Glück und positive Gefühle! Ich liebe diese Gruppe!

Jedenfalls werden dort, unter anderem, gerne Bienchen gehäkelt und eine Dame kam auf die Idee, im Pride Month, die Bienchen in verschiedenen Farben zu häkeln! Also in verschiedenen bedeutenden Farben! Viele in Regenbogenfarben, oder rosa, hellblau, weiß, oder anderen LGBTQ Community Farben.

Also fragte ich mein Trans-Kind, ob es auch so ein Bienchen haben möchte und er sagte, er möchte sehr gerne eins in non-binary Farben haben, also ein non-beenary in gelb, weiß, lila, schwarz. 

Gesagt, gemacht und er freute sich sehr.

Und ja, ich habe ein Kind, was ab dem etwa 3. Lebensjahr anziehen durfte, was es mochte und sehr gerne Kleider in rosa und anderen Mädchenfarben trug, immer gerne lange Haare hatte und stolz darauf war und erst sehr spät plötzlich sagte, dass er ein Junge sein möchte. 

Verstanden habe ich das nicht, denn ich kannte es nur so, dass Kinder früh entdecken und sagen, wenn sie denken, dass sie ein anderes Geschlecht haben, und ich habe damit kein Problem! Wir haben ihm geholfen, in der Schule seinen Namen zu ändern, haben ihn direkt anders angesprochen und alles geändert, aber verstanden? Nein, tut mir leid, das habe ich nicht. Mir persönlich fehlte der "klassische" Weg.

Aber nun wieder der Sprung zurück, ich unterhalte mich eben auch mit den alten Männern und die schaffen es nicht zu sagen, sie akzeptieren, was sie nicht verstehen.

Ich sage, ich verstehe es nicht, es ist mir auch egal, wenn ich es nicht verstehe, aber ich akzeptiere es eben, Hauptsache mein Kind ist glücklich und wie es das ist, kann mir egal sein, ich unterstütze mein Kind darin. 

Ich muss nicht alles verstehen, wenn es für andere Sinn macht.

Wer bin ich, dass ich sage, es muss für mich Sinn machen, damit ich Deine Welt akzeptieren kann?

Und das ist nicht nur mit dem Geschlecht so.

Er ist auch noch Veganer. Das ist so ein Feindbild von vielen. Warum? Weil so viele Veganer es raushängen lassen, predigen, hausieren gehen, nerven, so dass es keiner mehr hören oder sehen will.

Er ist nicht so!

Ich sprach letztens mit jemandem über ihn, der ihn aus der Schule kennt, eigentlich sogar etwas besser kennt und ich sagte: "Ja, wir aßen auch Eis zusammen, natürlich veganes, aber hier gibt es ja eine tolle Auswahl!" und dann kam: "Oh, er ist auch noch Veganer?!?"

Es gibt gerade so viele Themen, auf die viele Menschen schlecht zu sprechen sind.

Aber doch nur, weil viele sich eben damit aufdrängen.

Jemandem mit Themen auf die Nerven gehen ist der falsche Weg und so findet man keine Akzeptanz, sondern Wut, Ignoranz und schlimmer noch, Protest und Reaktanz!

Schauen wir mal an, wie die Homosexuellen das gemacht haben, Jahre lang gingen sie auf die Straße für ihre Rechte und sagten, dass sie sich nichts verbieten lassen, dass sie auch heiraten wollen und das volle Programm, aber sie griffen nicht direkt in das Leben der Menschen ein. Sie gingen nicht hin und haben verlangt, dass man die Sprache ändern muss und sie haben das nicht mit diesem Druck und Verbotsdenken verfolgt, wie in der heutigen Zeit alles verfolgt wird.

Alles wird unter Strafe gesetzt und nichts wird mehr ordentlich durchdacht. 

Wenn Gendersternchen normal werden sollen und eingesetzt werden müssen, wird die Sprache schwerer. Zeitgleich reisen immer mehr Menschen ins Land, die die Sprache lernen müssen, dabei wird die nun noch komplizierter?!? 

Veränderung macht, umso älter man wird, umso mehr Angst und Probleme. Gefühlt versucht die junge Generation nun die Älteren damit zu überrollen und die wehrt sich, anstelle, dass die Jüngeren versuchen die Älteren davon zu überzeugen und mitzunehmen, aber dieses Gegeneinander findet auf allen Ebenen weltweit statt.

Man sollte meinen, dass die Welt, umso intelligenter und innovativer sie wird, die Menschen auch friedlicher werden, aber wenn man sich das Weltgeschehen ansieht, scheint es umgekehrt zu sein.

Das ist unendlich traurig.

Ja, jeder kann anders sein, aber bitte, er soll auf die richtige Art anders sein.



Dienstag, 25. Juli 2023

Holly auf einer Mission

 Hallo, heute schreibe ich mal, Holly


Ich bekam gestern tolle Klamotten an und wurde ins Auto gebracht. Mit meinen Plüschkumpels hatte ich schon abgesprochen, was ich einkaufen sollte und von Freunden aus meiner lieben Gruppe bei Facebook bekam ich den super Tipp, dass ich mich mit meiner kleinen Tasche nicht zufrieden geben soll, weil da zu wenig reinpassen würden, denn im Ikea soll es noch viel größere geben!

Konnte ich erst nicht glauben, aber dann bin ich angekommen und war überwältigt!



Also habe ich mir den schöööönsten Sitzplatz genommen, der auch noch super zu mir und meiner Kleidung passte, und schrieb heimlich auf den Zettel, was wir uns wünschen und jubelte ihn später unauffällig zum anderen Zettel der Unplüschigen dazu!

Auf meinem Zettel stand:


 

Leider wurde ich erwischt... lag bestimmt am Wunschkuchen...

Und dann erklärte sie mir auch noch, dass es keine Sitzecke gibt, in unserer Größe, sondern höchstens ein Bett, mehr nicht! Nur ein Bett...

Wir haben was für die Kleinen geholt, wie Mr. Frogtail! Der ist ja noch im Urlaub, wird sich aber sicher freuen, wenn er zurückkommt! Darüber freute ich mich schon, auch wenn ich etwas traurig war, dass unser Wunsch nicht in Erfüllung gehen sollte.

Dann gingen wir zurück zum Auto und als wir den Kram für aaaaalle anderen in den Kofferraum packen wollten, wurden meine Augen ganz groß, weil da war schon was drin!



Ich hatte mich auf der Hinfahrt schon gewundert, warum wir angehalten hatten und was in den Kofferraum kam, obwohl wir nicht bei Ikea angekommen waren, aber was weiß denn so ein kleines Plüschie wie ich schon, von der großen Welt, der Unplüschigen? Die machen doch dauernd so seltsame Sachen! Also dachte ich mir nichts bei und nun waren lauter Holzmöbel da drin für uns!

Ein großer Tisch, eine Bank, zwei Stühle und ein Schaukelstuhl!!!




Wer nun denkt, dass wir zuhause Kuchen bekamen und uns in unsere Sitzecke verkrümeln konnten, nein! Natürlich nicht... Ich sage ja, die Unplüschigen sind soooo komisch...
Uns wurde erklärt, hier ist ein Pott mit so Zeugs, dass darf nicht auf euer Fell kommen und soll aufs Holz, da sind Pinsel, viel Spaß! Denn das Holz ist unbehandelt und muss vorher noch lackiert werden!
Da sitzen wir also und beraten uns gerade, aber wenigstens hat jeder einen Sitzplatz :)



Und die Minis? Die haben es ja mal richtig schön! Bunt und flauschig, mit Kissen und groovy! Zwar müssen sie sich noch Gedanken machen, wohin sie ihren Kram genau stellen und auf Mr. Frogtail warten, aber hey, deren Fell verklebt mich mit so Zeug wie Lack, die hocken einfach da und feiern schon!



Montag, 10. Juli 2023

Laut Kali

 Ich habe nun länger nichts von mir hören lassen, weil gefühlt alles im Moment nicht so gut läuft, aber laut  Kali muss es Zerstörung und Vernichtung geben, bevor etwas Neues beginnen kann, damit etwas Neues erschaffen werden kann.




Nun aber erst einmal ein herzliches Willkommen, schnapp Dir ein kühles Getränk, oder ein warmes, wie die Beduinen es vielleicht bevorzugen würden und mach es Dir bequem, denn eine Pause kann man immer gut gebrauchen und eine Ausrede dafür ebenso!

Meine Kinder werden flügge, das ist absehbar, sind sie doch schon volljährig und werden es gerade. Dennoch ist es ein schwieriges Gefühlschaos auf allen Seiten und eine Zeit voller Umbrüche.

Das Abi war fantastisch, besser als ich es mir gewünscht habe und die Feierlichkeiten erst! Ich bin dankbar für jeden Augenblick. Es war wirklich ein Abenteuer voller Überraschungen, auch der Preis, den mein Sohn gewonnen hat :) Ich kann gar nicht sagen, wie stolz ich war, bin, immer sein werde. Vorher noch die große Sorge, ob der Prüfungsdruck zu viel ist und dann die Noten, sagenhaft! 

Aber es ist eine Achterbahn der Gefühle, man merkt deutlich wer fehlt, wenn man allen davon erzählen möchte und es so wenige Menschen geworden sind und man höchstens ihre Gräber besuchen kann. Ich führe dann eher die Gespräche im Geiste, auch wenn es nicht das selbe ist, oder eben mit Nele, der ich dann erzähle, was ich gerne gesagt hätte.

Oder das erste Mal, als sich der Todestag meiner Schwester gejährt hat und wir aufstanden und ich den Eindruck hatte, dass Nele weiß, dass es der Tag ist und ich ihr erklärte: "Ja, heute ist dieser Tag, aber den schaffen wir, wie wir die anderen Tage auch geschafft haben und später bekommst Du eine Portion Vanilleeis!" Bekam sie auch wirklich. Vielleicht ihr erstes, jedenfalls bei uns ihr erstes. 

Schulzeit vorbei für ein Kind, nun hat er sich auf die Unis beworben, natürlich sind die meisten weit weg und das tut weh, vieles tut im Moment weh.

Ich sitze dann meine Tage aus und bin froh, wenn ich eine rum bekommen habe.




Ich schaue eine Serie, einen Film, stricke dabei, habe wenig anderes gemacht, vielleicht was am Handy gedaddelt, aber gezeichnet? Nein, kaum.

Seit ein paar Tagen wurde es ein wenig besser. 

Ich war im Stoffladen, habe danach ein wenig zugeschnitten und werde die Tage ein paar Sachen für die Build a Bear Bären/Hasen/Frösche nähen und sicher auch zeigen.

Dann begann ich sogar wieder zu zeichnen!

Heute eine neue unschöne Nachricht. Der Wollladen meines Vertrauens macht zu, wenn er keinen anderen Standort findet :(

Also direkt nochmal hin und ordentlich Wolle geshoppt für Socken, für Bären und Amigurumis, ein wenig Seife und Kleinigkeiten. Ich hoffe sehr, dass sie einen anderen kleinen, niedlichen, süßen Laden findet und bin mir ziemlich sicher, weil uns allen etwas daran liegt und sie sicher gutes Karma hat.

Es sind auch schöne Sachen passiert. Wir haben einen tollen Ausflug gemacht, davon muss ich unbedingt auch noch berichten, aber mir war nicht danach, weil das graue Gefühl Oberhand gewonnen hatte. So ist das manchmal. Man tankt ein wenig Glück und dann bekommt man schon von außen wieder eine miese Nachricht reingedrückt. Ich mag nicht sagen von wem, oder warum, ich hoffe einfach, dass es sich wieder ändert, weil ich mich im Moment sehr unfair, ungerecht, mies und unangebracht behandelt fühle, jedoch bin ich nicht nachtragend und vertraue darauf, dass die Zeit vieles gerade rückt und meine Arme bleiben offen. 

Jeder ist willkommen der es ehrlich meint.

Ach und wir haben heute eine Schildkröte getroffen. Nele war mehr als nur begeistert und wollte sie gerne befreien, jedenfalls wenn man es wohlgesinnt interpretieren möchte und nicht denkt, dass sie ihr Fressen versuchen wollte auszubuddeln! 



Keine Sorge, ich hielt sie natürlich davon ab und wer weiß, vielleicht wollte sie ihr wirklich nur helfen, denn bisher hat sie keinem Tier etwas getan, selbst der kleinen Maus nicht, die wir mal fanden, die ganz still saß, weil sie dachte, dass wir sie nicht sehen. Riskieren wollte ich es dann doch nicht und so gingen wir weiter und auf dem Rückweg war sie weg und nicht ausgebüxt. 



Ich gelobe nun fleißig Haare malen zu üben, alleine schon, weil es mich wirklich massiv nervt, dass ich keine kann und wenn ich welche sehe, mir immer denke, wie toll das aussieht! So schwer kann es wirklich nicht sein... oder????

Oder?!?



Montag, 29. Mai 2023

Tanz mit Deiner gesamten Seele, dann machen alle Anderen mit

 Schön, dass Du wieder in mein virtuelles Wohnzimmer gefunden hast. Setz Dich, mach es Dir bequem und nimm Dir gerne ein schönes kühles Glas von meinem selbstgemachten Eistee. Er besteht aus Ingwer, Zitronen Tee zu 2/3 und etwa 1/3 kalt gepresstem Apfelsaft, den wir von einem Bauernhof kaufen. Man muss ihn stark verdünnen, deshalb kann es sein, dass Du noch etwas Wasser rein haben möchtest, weil er zu süß oder zu intensiv ist. Ich mische ihn auch gerne täglich ein wenig anders. Oder ich habe noch welchen, den ich statt mit Apfelsaft, mit Birnen+Quittensaft gemacht habe. Je nachdem, was Du lieber haben möchtest :)


Heute geht es hier um eine starke und intensive Frau!


Wenn berühmte Menschen sterben, dann trauere ich nicht automatisch um sie, nur weil sie berühmt waren.  Das finde ich auch offen gestanden, immer ein wenig seltsam! Ich finde es schade, wenn ein Autor stirbt, den ich möchte. Oder einen Musiker, oder dergleichen, wenn mir eben fehlen wird, was die Person produziert hat, oder was sie ausgemacht hat. Mir tun die Angehörigen in jedem Fall leid. Ich finde es fürchterlich, wie sich die Erben verhalten, wenn es um viel geht und sie nicht anständig sind.

Aber warum soll ich übermäßig emotional bei jemandem sein, den ich nicht kenne? Außer ich habe mich für die Person interessiert und das ist der Punkt. 

Es gibt Menschen, die bei jedem Promi tun, als sei es der beste Freund gewesen, auch wenn sie ihn vorher nicht leiden konnten. Beispiel, wenn der Wendler stirbt, dann dreht sich meine Welt weiter wie vorher, aber manche werden sich benehmen, als seien sie große Fans gewesen, dabei haben sie vorher geschimpft über ihn und ihn nicht gemocht, jedoch wenn die Person tot ist, ändert sich plötzlich alles. Für mich nicht.

Tina Turner ist gestorben und sie war eine der Personen, die ich wirklich gemocht habe, für die ich mich interessiert habe, deren Musik ich mochte, deren Leben mich interessiert habe, mit der ich mich ein wenig verbunden gefühlt habe und die mich bestürzt zurück ließ, als ich von ihrem Tod erfuhr.

Eigentlich hatte ich auch mit ihr nicht viel am Hut, bis ich vor vielen Jahren ihren Film sah.

Der macht einfach betroffen.

Der ist einfach hart und brutal, der ist schlimm und man leidet ungemein mit!

Ich sah ihn vor etwa 2-3 Wochen zufällig nochmal, weil ich mich mit Leseratte unterhielt, dass Biografien so ungemein spannend sein können und ich begonnen habe, biografische Filme von Musikern zu schauen und mir ihrer wieder eingefallen ist.

Auch ich hatte eine Beziehung, in der ich geschlagen wurde, in der ich bedroht wurde, dass er mich umbringen möchte, mit einem Messer usw. Auch mir wurde gesagt, dass er meinen Sohn wegnehmen möchte und ich musste mit dieser Angst leben und umgehen.

Auch ich fand zum Buddhismus, jedoch erst, als ich meine Krankheit (FAP) bekam und wieder einmal stark sein musste und dachte, ich kann es nicht.

In meiner Familie starben auch viele an Darmkrebs, aber immerhin hatte ich ihn nicht. Es ist mit der häufigste Krebs und wenn man früh genug zur Vorsorge geht, ja das ist ein Appell!!! ist er sehr gut heilbar und vorbeugbar!  

Durch ihren Film fand ich ihre neue Musik, zum Beispiel eine Art chanten, Mantras gemixt mit christlichen Liedern. Vielleicht nicht jedermanns Sache, aber man kann ja mal reinhören. Die CD heißst "Beyond", aber es gibt eine Kinderversion, die ich persönlich mehr mag und bei Spotify runtergeladen habe, weil sie schön ist, entspannt und gut zum Lernen von Mantren ist. Sie nennt sich "Children Beyond". 

Aber es sind ja auch ihre berühmten Lieder, die man in der Vergangenheit eingewoben hat, mit denen man viel verknüpft.

Simply the best, was für ein Song! Das krächzte immer aus einer kleinen Dose, wenn ich sie öffnete und war ein Geschenk von meinen Kindern zum Muttertag. Darin Gutscheine!

Ich liebe Gutscheine von meinen Kindern und obwohl nun alle so gut wie 18 sind, habe ich sie noch, weil ich sie bitterlich brauchen werde, wenn sie weggezogen sind, um sie einzubestellen!

Jedenfalls, wannimmer ich mich schlecht fühlte, weil ich eine strenge Mama sein musste, oder sie böse mit mir waren, oder oder oder, dann konnte ich die Dose öffnen und fühlte mich besser!

Auch habe ich das Lachen meines Vaters im Ohr, was unter anderem ertönte, wenn Tina Turner über die Bühne fegte! Man kann über ihren Tanzstil sagen was man möchte, er ist sehr eigen, sehr energisch, aber auch unverwechselbar und wenn man kurz gestaunt hatte, dann kommt das Bedürfnis mitzumachen und man ist angesteckt von dieser unverblümten Art und dieser Liebe zur Bewegung, egal wie es aussieht! Man sah, dass sie Spaß hatte, dass es darum ging, wie sie die Musik fühlte und dies zum Ausdruck bringen wollte. Sie lebte ihre Musik, fühlte sie und ihr gesamter Körper machte mit. 

Diese Frau war und ist auf so vielen Ebenen beeindruckend, nachahmenswert und ein Vorbild, dass man nichts mehr dazu sagen muss.

Eine Kleinigkeit nur noch. 

Warum musste sie so viel Schmerz und Leid ertragen? Das hat keiner und schon gar nicht sie verdient. Ich hoffe, es geht ihr besser und sie ist mit ihren Lieben vereint. 

 

Freitag, 26. Mai 2023

Abiprüfungen, Pflanzen und anderer Mist

 Ereignisreiche Woche! 

Erst einmal, herzlich Willkommen zurück :) Ich hoffe, dass Du eine schöne Zeit hattest und es Dir gut geht?

Gestern hatte mein Kind seine letzte Abi-Prüfung!!!

Wie stolz ich bin und wie happy und wie sehr ich mitgefiebert habe, auch wenn ich es nicht zeigen wollte, weil ich keinen Druck aufbauen wollte.

So habe ich es von Anbeginn ihrer Schulzeit immer gehandhabt. Die Schule, ihre Leistungen, das ging eher meine Kinder selber an. Ich habe sie unterstützt und getan, was ich konnte, war für sie da und habe mich mit ihnen über gute Noten gefreut und über schlechte geärgert, aber eben wie sie es taten, nicht weil sie Leistung bringen sollten.

War eine 3 in Ordnung für sie, war es auch in Ordnung für mich. War eine 3 eine schlechte Note für sie, weil sie wußten, dass sie es hätten besser machen könnten und ärgerten sie sich darüber, ärgerte ich mich mit ihnen und schwenkte möglichst bald um, dass sie es beim nächsten Mal eben besser machen. 

Einmal kam er heim, schmiss seine Sachen hin, heulte los. Ein Sturzbach an Tränen! Was war geschehen? Er hatte seine Arbeit vermasselt, weil er das Blatt nicht gewendet hatte, war früh fertig und hatte schon abgegeben. Im ersten Moment musste ich lachen, entschuldigte mich dafür und knuddelte ihn fürchterlich und als er sich etwas beruhigt hatte, ich erklärte, dass eine schlechte Note noch kein Drama ist und er ja sonst immer gute hatte, konnten wir auch gemeinsam darüber lachen.

Mir war es immer wichtig, dass ich mich nicht erpressbar machte. Ich hatte ihnen erklärt, dass die Leistung in der Schule bestimmt, dass sie später aussuchen können, was sie beruflich machen und umso besser sie in der Schule sind, umso mehr Auswahl werden sie haben. Eigenverantwortung finde ich extrem wichtig, wenn es um das Thema geht, auch wenn sie noch jung sind. Selbst in der Grundschule kann man das schon beginnen, jedenfalls hatte ich bei meinen den Eindruck. 

Bisher haben sie nicht die Schule geschwänzt und sind sehr pflichtbewusst gewesen und mein jüngstes Kind hat nur noch ein Jahr Schule und macht dann auch Abi, also hat es ganz gut funktioniert :)

So, nun heißt es auf die Noten warten und dann feiern, denn ich bin mir sicher, dass es einen Grund zu feiern gibt :)

Von meinem Vater habe ich auch kaum etwas herausbekommen können. Mr. ich-telefoniere-gerne-2h-und-mehr ließ sich von meinen netten SMS Nachrichten zum Vatertag, zum Abi und der einen, die ich schrieb als "ich bin erwachsen, wir können doch reden", kaum inspirieren und schrieb in GROSSBUCHSTABEN lediglich, dass es ihm gut geht, in zwei Worten, ein Danke und ein Toll. Weiterhin kein Anruf, keine Erklärung, nichts!



Weil ich bei Facebook so viele schöne Wohnecken angezeigt bekam mit grünen Pflanzen in Massen, die alles so herrlich entspannt aussehen lassen, dachte ich so bei mir, ich könnte mal ein paar in meine Zeichenecke stellen. Die ist extrem schattig, also schaute ich, ob es Pflanzen gibt, die wenig Licht brauchen, und fand sogar Listen damit! Ernsthaft, es gibt Grünzeug, das man in ein Badezimmer ohne Fenster stellen kann, stand irgendwo.

Jedenfalls ging ich in den Baumarkt und schaute bei denen ohne Blüten auf den Namen, googelte wie viel Licht sie brauchen und packte zwei ein.

Ich bin nämlich hochmotiviert, seit ich zufällig zwei Pflanzen vor Jahren gefunden habe, die mir nicht eingehen!

Naja, einmal sind sie fast kaputt gegangen, als ich sie letzten Sommer, kein Scherz!!!, mal kurz in die Sonne gestellt habe. Ich dachte so bei mir, dass ich ihnen eine Art Pflanzenspaziergang gönnen wollte und stellte sie zu den wilden Blumen, Kräutern und Pflanzen auf den Balkon! Hatte ordentlich gegossen vorher und was passierte? Sie gingen mir fast ein. Es blieb ein Kümmerlicher mini Rest übrig, den ich mühsam päppelte. Das eine hat keinen Namen. Es ist eine Hängegrünblattsoschönherrlichgrünpflanze. Sie ist aus einem Baumarkt und ich kaufte sie, weil sie eine  Hängepflanze ist und das Grün einmalig ist. Hellgrün, helles Grasgrün. Wie das frische Gras im Frühling, ganz frisch und hell! Und meine Tochter mag sie gerne, also wollte ich ihr auch eine hohlen, aber ich fand sie nie wieder! Also habe ich ein Blatt abgemacht und ihr einen Ableger gezogen. Man muss sie nur einmal, die Woche, oder alle zwei Wochen gießen und ja nie niemals nie nicht in die Sonne stellen! Man darf sie nicht viel beachten und eher ignorieren. Dennoch schaffte meine Tochter es, dass sie ihr eingegangen ist.

Das andere ist eine Forellenbegonie! Die sieht irre toll aus! Ihre Blätter sind oben grün, unten rot und haben oben ganz viele Punkte drauf! Ich fand ihre Punkte so toll und auf dem Topf waren auch Punkte! Also musste sie mit. Nach dem Sonnenanschlag blieben mir nur ein paar Blätter übrig, aber die sind seit dem wieder gut gewachsen, dennoch hatte ich eine neue besorgt. Nun habe ich zwei!!!

Aber diesmal mussten es robuste Schattengewächse sein, in mini klein und ich weiß nicht mehr was das eine ist, aber auch hier wieder oben grün und unten rot und das andere ist ein Einblatt (Spathiphyllum) und ich habe für den kleinen Pott nur 1,99 Euro gezahlt und zuhause die Pflanze teilen können und dann  ein paar Tage später, als ich meine Pflanzenmördertochter fragte, ob sie auch eine wolle, nochmal teilen können und dabei entdeckt, dass es insgesamt 6!!! Pflanzen waren. Ich glaube, dass es Unkraut in Pflanzenform ist.

Nun habe ich mich mal an Gouache getraut und ein wenig herumgematscht und probiert und bin begeistert von der Konsistenz und dass es deckend ist und weniger von meiner Performance, aber an der kann ich ja arbeiten :)

Ich glaube, dass Aquarellfarbe mein Element ist, jedoch hat Gouache so tolle Eigenschaften, die man unbedingt braucht. Es fühlt sich toll an, aber ich habe dann das Bedürfnis, größer zu malen, nicht so klein und grazil, sondern massiv :) Spannend!


Langsam wird es Sommer und beim Anprobieren vom Abiballkleid habe ich festgestellt, dass ich nicht wirklich im Sommerformat bin. Da müsste ich ein wenig dran arbeiten, aber ich habe so gar keine Lust zu!

Man kann gut das Nötige mit dem Nützlichen verbinden und mal wieder das Fahrrad aufpumpen!

In diesem Sinne, habt ein schönes Wochenende und schöne Feiertage!


Ach und eine Kleinigkeit noch, ist mir eben wieder aufgefallen!!!!


Wenn man es vermissen sollte, ein Kleinkind zu haben, das seinen Mist überall herum schmeißt und verteilt, dann schafft euch einen Hund an, die können das auch!!!


Donnerstag, 18. Mai 2023

Vatertag ist nicht immer für alle schön

 Vorab, alles gute zum Vatertag, vollkommen egal, ob Deine Kinder leibliche sind, Haut oder Fell tragen, plüschig sind, pixelig, oder in welcher Form auch immer. Jeder Mensch der sich für etwas verantwortlich fühlt, sich um etwas kümmert, dem gehört an dieser Stelle ein dickes 


DANKESCHÖN gesagt!


So, genug der Formalitäten. Mach es Dir bitte bequem, ich denke der Eintrag heute wird ein wenig länger.




Als ich 12 war und meine Mutter verstarb, da fragte unser Vater uns Kinder, wie lange das Grab gemietet werden solle. Ich weiß nicht mehr genau was die Anzahl der Jahre war. 10 Jahre? 20 Jahre, oder man konnte es kaufen.

Ich wollte es kaufen! Es konnte doch nicht sein, dass irgendwann das Grab meiner Mutter verschwunden sein sollte.

Mein Vater, recht nüchtern und nicht so naiv wie eine 12 Jährige, versuchte mir zu erklären, dass wir irgendwann mal wegziehen werden, uns nicht mehr kümmern möchten und wir uns doch nach, zum Beispiel 20 Jahren nochmal entscheiden können. Es wird ja angekündigt und dann kann man ja noch immer sagen, dass man es kaufen möchte.

Ich weiß noch genau wie fest und sicher ich mir in meinem Kopf war, dass ich niemals, wirklich niiiieeemals!!!!! wegziehen werde. Nie! Unmöglich! 

Also malte ich mir so die Zukunft aus. Mein Bruder, der ja, doch ganz sicher! Der ist so einer, der zieht weg. Meine Schwester? Weiß ich nicht, vielleicht, kann sein. Vielleicht nicht so weit, aber ja, ist eine gute Möglichkeit. Ich? Nein! Niemals.

Etwa sechs Jahre später lebte ich in einem anderen Bundesland.

Anfangs wollte sich jeder um das Grab kümmern, ich hielt mich raus. Mein Vater schimpfte mal, weil Blumen, die noch gut waren, weg waren, oder dergleichen, jedenfalls gab es regelmäßig ärger und da ich ohnehin keine Ahnung von Pflanzen hatte, entzog ich mich dem Ganzen einfach.

Anfangs ging ich noch öfter hin und versuchte mir vorzustellen wie meine Mutter da nun liegt und langsam zersetzt wird.

Mein Vater, nicht nur in der Frage nüchtern wie lange eine Grab bestehen sollte, sondern allgemein in allen Lebenslagen, hatte uns auch erklärt, wie so ein Leichnam von Würmern zerfressen wird. Was zuerst passiert, wie die Knochen und Zähne übrig bleiben usw.

Kinderohren, darauf nahm er allgemein wenig Rücksicht. Heute als Mama sehe ich das gespalten. Meine Kinder habe ich schonender behandelt, andererseits habe ich wirklich viel gewusst und merke auch heute noch, dass ich von so manchem Ahnung habe, eben weil mein Vater viel mit uns teilte, wozu er später keine Zeit mehr gehabt hätte, weil wir uns trennten.

Ich stand also dort und fragte mich immer, was man denn an so einem Grab macht.

Man steht, soll mit den Toten reden. Ich redete jedoch immer mit meiner Mutter, wenn ich das Bedürfnis im Alltag hatte und an ihrem Grab fiel mir nichts ein, außer dass ich gruselig fand, wie da nun ihre Leiche liegt und langsam von Würmern zerfressen wird.

Auch hatte mein Vater erklärt, dass der Grabstein erst drauf kann, wenn das Grab sich gesetzt hat.

Gesetzt hat? Auch hier eine schonungslose Antwort. Ja, wenn der Sarg eingebrochen ist, wenn man dadurch und durch die Vorgänge darin und in der Erde selber, eben die Erde abgesackt ist und nachgeschüttet werden kann. Wenn dieser Prozess fertig ist. Dann gab er mir noch die Info über eine Wasserader, die unter de Grab, vielleicht auch nur knapp daneben verläuft. Die das Ganze eben beschleunigen kann und die Erdart. Wenn es sich eher um Tonerde handelt, dann dauert es so und so lange, wenn es eher solche Erde ist, dann so und so lange, weil dann wird es eher konserviert.

Also stand ich dort und hatte eher diese Bilder im Kopf und fragte mich, wie weit meine Mutter zersetzt ist, als dass ich "Abschied nehmen" konnte.

Das andere Problem mit dem "Abschied nehmen" war für mich, dass ihre Beerdigung selber für mich eine Horror Veranstaltung war.

Gefühlt kannte jeder jeden und somit wußte jeder, wer meine Mutter. Da war also diese arme Frau an Krebs gestorben und hinterließ drei Kinder und ihren Mann. Die Beerdigung stand, wie es damals üblich war, in der Zeitung und dementsprechend voll war es.

Wenn man 12 ist, wenn die eigene Mutter stirbt, ist das sehr traumatisierend, aber wenn man dann bei der Beerdigung am Grab steht und gefühlt über 100 Leuten und mehr, die Hand schütteln muss und alle ihr Beileid ausdrücken, einen in den Arm nehmen wollen und dieses Leid in den Augen tragen, das sagt: "Och dieses arme kleine Mädchen!", dann macht es das nur noch schlimmer. Man fühlt es ja schon von alleine, es in ihren Augen zu sehen, hat es nur verstärkt und als Kind dachte ich nur: "Du hast doch keine Ahnung wie schlimm es wirklich ist! DU HAST DOCH KEINE AHNUNG!!!" aber statt dessen stehst Du da stumm und reißt Dich zusammen und musst freundlich tun.

Danach die Trauerfreier, lauter Verwandte da, die Du vorher nie gesehen hast, hinterher nie mehr sehen wirst und die Dir erzählen, sie werden immer für Dich da sein, Du kannst Dich immer melden! Heute ist es realistischer, heute tauscht man die Handynummer aus und schreibt eine WhatsApp Nachricht, aber damals? Nie wieder was gehört...

Also stand ich regelmäßig am Grab und konnte damit nichts anfangen. Schlechte Erinnerungen an die Beerdigung. Schlimme Bilder von dem, was gerade im Grab passiert.

Der Friedhof meiner Heimatstadt ist so gelegen, dass man darüber geht, wenn man an einen bestimmten Stadtteil möchte, also kam ich da ohnehin öfter mal vorbei. 

Der Grabstein meiner Mutter war sehr teuer. Rosa Marmor aus Portugal. Wir waren bei zig Händlern und kein Grabstein gefiel uns, bis wir ihn sahen. Quasi Einstimmig sagten wir, der ist es! Rosa, weiß, leichte graue Streifen, je nacht Lichteinfall eher rosa, eher weiß, immer strahlend! Er war ein Stimmungsstein! Man konnte nie wissen wie er gerade aussah, weil er die Farbe änderte, je nach Wetter, je nach Licht. Von Grau, bis strahlend weiß, über rosa eben. Toller Stein!

Damals, ein Vermögen wert. 

Er war kaum behandelt. Glatt gemacht, ja. Abgerundet. Wunderschön. Er passte zu meiner Mutter. Sie hätte ihn ebenso geliebt. 

Der Sarg war uns egal, was sie trug, ich weiß es nicht mehr, war uns egal. Der Stein war uns wichtig. 

Ich ging zwar oft dran vorbei, man sah ihn immer von weitem strahlen, aber ich ging nicht wirklich hin, weil ich bemerkte, dass es mir nichts bringt.

Dann hatte ich einen Freund der mich schlug, der mich abstechen wollte. Der mir sagte, wenn er mich in die Finger bekommt, bringt er mich um.

Das war der Grund, warum ich nicht mehr an meiner Heimatstadt hin und weil meine Schwester toxisch wurde. Ich durfte nichts mehr alleine machen, keine Minute alleine sein. Das war schon früh so. Sie hatte einen schweren Unfall, da war ich ganz klein. Ab dann hieß es: "Nici, hilf Deiner großen Schwester." und ich half ihr und sie nahm es wörtlich und nahm mich als eine Art Leibeigene an. Erwartete, dass ich immer Zeit hatte, immer verfügbar war und immer alles mitmachte. 

Durch Zufall lernte ich wen im Internet kennen. Ja, das war 1999! Im Internet! Sensation damals! Und zog nach NRW.

Meine Schwester bekam Depressionen, woran ich natürlich schuld war, weil ich weggezogen war.

Ich konnte ohne Angst umgebracht zu werden leben und hatte einen tollen Mann mit Familie kennengelernt.

Ich war die, die weggezogen war und sich nicht ums Grab gekümmert hatte. Unfassbar!

Meine Geschwister waren die, die nie weggezogen waren. Meine Schwester blieb direkt dort, sie lebte nur wenige Meter vom Friedhof weg und mein Bruder lebt nich sehr weit weg. 



Anfangs ging ich zum Geburtstag und Todestag meiner Mutter in den Kölner Dom, weil sie gläubig war und ich mir dachte, es würde ihr gefallen, wenn ich dort eine Kerze für sie anzünden würde, auch wenn sie evangelisch war. Viele Jahre machte ich das. 

Irgendwann kam ich auf die Idee, da nach 20 Jahren das Grab ohnehin aufgelöst werden würde und ich wußte, dass keiner es behalten wollen würde, würde der wundervolle Grabstein auf dem Müll landen, oder wo Grabsteine eben landen, egal wie teuer er war, also bat ich meine Schwester, weil sie verrückt genug war, mir ein Stück davon rauszuhauen! Irgendwo unten, wo man es nicht so sieht, vielleicht hinten, wo man die unbenutzten Blumenvasen und Gießkannen hinstellt, wo man es eben verbergen kann.

Marmor ist hart, sie bekam es nicht hin und weihte meinen Vater ein, der sich erstaunlich freudig ans Werk machte und per Post erreichte mich dann zwei Stücke vom Grabstein. Leider sehen die weiß (mein Vater sagte mir küzlich, ich solle ihn mal nass machen!) aus und recht langweilig, ungeschliffen und kantig, aber ich weiß ja was es ist, auch wenn es sonst keiner erkennt!

Also habe ich sie immer in meiner Buddha-Ecke integriert und immer in Sichtweite und auf zahlreichen Fotos und nur wenige Menschen wußten bisher, dass es der Grabstein meiner Mutter ist. Übrigens, die einzigen Stücke die noch übrig sind. 

Jetzt ist meine Schwester auch bald ein Jahr tot. 

Sie hat mich alleine gelassen. 

Sie sagte: "Ich lasse Dich nicht alleine, ich lasse Dir das wichtigste da, Nele. Ihr habt dann noch euch."

Wenn Nele gehen muss, ist das wie ein 2. mal meine Schwester gehen lassen.

Sie fehlt mir regelmäßig.

Wir hatten ein schwieriges Verhältnis, weil sie ein schwieriger Mensch war, aber doch hatten wir unseren Weg miteinander.

Wir konnten nicht über alles reden, aber über alles miteinander lachen. Das war unsere Art. Miteinander lachen. Wenn reden nicht geht, lachen geht immer.

Mein Vater hat sich noch viel um sie gekümmert, er hat in seinem Alter nicht mehr viel gehabt, also habe ich mir Sorgen gemacht, als sie ihre Köfferchen gepackt hatte und war froh, als er mich nun öfter anrief, auch wenn die zwei stündigen Telefonate, die meistens aus sich immer wiederholenden Gesprächsteilen bestanden, anstrengend und mühsam waren. Vorher hatten wir wenig Kontakt und er fragte bei meiner Schwester nach. Sie war mein Puffer und erzählte über mich und hatte diese Telefonate mit ihm, nun war ich eben dran und das war in Ordnung, dachte ich mir.

Es kamen die letzten Wochen keine mehr.

Also schrieb ich eine SMS, dann ruft er eigentlich zurück. Ich fragte, ob es ihm gut geht.

Nein.

Ein einziges Wort, was meine kleine Welt zum Einsturz bringen kann.

Also fragte ich nach, was denn sei.

Meine jüngste Tochter ist mein Nesthäkchen, mein Rockzüpfelhängerle, egal ob sie nun fast 18 ist, oder wie alt auch immer, ich denke so sieht mein Vater es mit mir.

Ein Anruf, ich war eigentlich froh. Selbst wenn ich sage, dass ich gerade keine Zeit habe und er hört, dass ich mitten beim Einkaufen bin, Lärm hört und weiß, dass es unpassend ist, fasst er sich kurz und es werden 30 Minuten.

Diesmal waren es 19 Sekunden.

Es geht ihm nicht gut, er wisse noch nicht genug, er meldet sich, wenn er mehr weiß.

Das total hektisch vorgetragen. Auf meine Frage, was denn los sei, kam nur, dass er darüber noch nicht reden möchte, erst wenn es sich bestätigt hat. Dann legte er auf.

Und mein großes Wort im Kopf ist nun natürlich: Krebs.

Es ist immer Krebs.


Montag, 15. Mai 2023

Ereignisreiches Wochenende

 


Dieses Wochenende war ja vollgestopft mit Ereignissen!

Nele hatte Geburtstag!

Muttertag!

ESC!

U-Boot reist über den Rhein!

Aber nun vorab, schön dass Du wieder da bist :)

Ich hoffe, dass Du ein schönes Wochenende hattest, vollkommen egal womit Du Deine Zeit verbracht hast :)

Einen schönen Nachträglichen Muttertag an alle Mütter da draußen, egal um welche Art von Kindern ihr euch kümmert, oder gekümmert habt! Ob es menschliche sind, welche mit Pelz, Plüsch, Blätter oder Pixel, was auch immer :) Ich denke allen Menschen sollte mal gedankt werden, wenn sie sich um etwas sorgen, gesorgt haben und deshalb:

 DANKE!!!


Da wir nicht am Rhein beim U-Boot waren, müssen nun Bilder vom Geburtstagskind Nele genügen, die einen gigantischen Spaß hatte beim verbotenen Badespaß im hmm Tümpel!




Eigentlich sollte sie da nicht rein springen, weil das Wasser wirklich dreckig aussah und sie an einer anderen Stelle letztes Jahr baden war, davon trank und dann mehrfach erbrechen musste. 

Was machte sie also? Sieht das Wasser und ernsthaft, man sieht, wie es in ihrem Oberstübchen rattert! Sie tapst mit einer Pfote rein, mit der zweiten, dritten, steht drin... geht tiefer rein, hört, dass man nein sagt und das ist wie ein Startschuss für sie, dann denkt sie, sie muss sich beeilen und springt wie eine Irre rein, planscht herum und um so mehr man ruft und lacht und fleht, dass sie bitte rauskommen soll, umso wilder und toller wird ihr Herumgewirble und Gespritze!

Also hatte ich einen kompletten Lachanfall und bekam mich nicht mehr ein und sie machte noch ein wenig weiter und rannte dann ein wenig herum vor purer Lebensfreude!



Nachdem sie sich ausgeschüttelt hatte, wollte sie ohnehin nicht mehr rein und das war auch in Ordnung für mich. Wenn sie sich wieder den Magen verdreht haben sollte, dann soll es eben so sein, das war es mir wert :) Diese Freude, diesen Spaß, den habe ich nun ewig im Kopf!

Nicht missverstehen, denn Nele hört eigentlich wirklich auf alles was ich sage, selbst wenn da etwas Leckeres auf dem Boden liegt und ich nein sage, dann lässt sie es liegen, aber bei Wasser, da sieht man genau wie sie überlegt, ob es den Streß wert ist, oder sie lieber hören soll. Bei tiefen und großen Pfützen beginnt es in etwa. Da hat sie eine Art Pfützentanz. Sie springt darin herum, im Kreis, um sich selber, wie auf einem Trampolin. Herrlich! Leider auch eine ordentliche Sauerei, aber so ein niedlicher Anblick!

Sie läuft bei Fuß, sie kann Kunststücke, sie macht ihr Geschäft, wenn sie muss, auf Befehl und schüttelt sich sogar aus, wenn ich ihr das Kommando sage, aber eine größere Menge Wasser, das ist eine zu große Verführung!




Heim wollte sie dann doch nicht unbedingt, ging aber nunmal nicht anders, obwohl sie nicht ahnte, dass eine Dusche auf sie wartete.

Wobei, das haben wir auch in den Griff bekommen!

Anfangs zitterte sie noch und hatte Angst, mittlerweile ist es ok. Nicht gemocht, aber doch ok. Wir ziehen nicht mehr den Schwanz ein, zittern nicht und rennen nicht bei der nächsten Gelegenheit weg, sondern lassen es über uns ergehen. Der nächste Schritt wäre es zu genießen, aber so weit sind wir dann doch noch nicht. Keine Angst haben und relativ entspannt sein ist aber schon ein super Ergebnis! Und das bei einem zehn Jahre alten Hund! Da soll nochmal jemand sagen, dass sie nichts mehr lernen können :)

Nein, die können noch einiges lernen! Nele lernt noch ständig bei uns dazu und das ist auch gut so, denn wer rastet, der rostet!

Mal schauen wo die nächste Pfütze ist und ob wir um die drum herum kommen :)