Mittwoch, 14. Oktober 2015

Heidi Klums Beinchen

Kennt Ihr auch diese Momente, in denen man etwas liest und dann nicht weiß, ob man darüber lachen oder weinen soll?

So einen hatte ich kürzlich!

Ich las als Schlagzeile über einem Bild das wohl Heidi Klum's Beinchen zeigte, an einem Strand, dass sie wegen diesem Bild einen Shitstorm geerntet hat und dachte so bei mir: "Hmm seltsam, eigentlich sagen die Leute bei so spargeligen Beinchen nichts, woher der Sinneswandel?" dann las ich weiter und musste entdecken, es geht nicht um den Beinchenumfang, sondern die Behaarung! Wow!

Also mal kurz zu mir, ich lebte in einer Zeit, wo Behaarung mehr oder minder zum äußeren Erscheinungsbild gehörte und ich schreibe mehr oder minder, denn wild wuchernde Brunzbuschel am Bikini vorbei, mussten auch damals nicht sein und die Achselhaare wurden mindestens gestutzt. Es hat mal logisch betrachtet einen großen hygienischen Vorteil, wenn man die Haare wo Körpersäfte fließen kurz hält, finde ich auch ok.

Mit mit zwölf oder 13 Jahren kam ich auf die absolut bekloppte Idee, ich müsse mir meine zarten bloden Minihärchen von den Unterschenkeln raspeln und warum? Weil das meine älteren Freundinnen ja auch taten! Dumm ist nur, egal was die heutigen Wissenschaftler schwafeln, sie wachsen danach dick wie Baumstämme und schwarz wie Ebenholz nach und man hat keine Wahl mehr, man muss sie abholzen!

Haltet mich bitte nicht für eine Naturfanatikerin, die nur isst, was ihr bäuchlings auf der Wiese liegend freiwillig in den Mund wächst, aber etwas natürlich sollte man doch noch aussehen.

Ich selber färbe ständig meine Haare in allen möglichen Farben von Dunkelblond über Rottöne in Braun hinein, aber es gibt Grenzen der Unnatürlichkeit, die man oft an der Schminkpaste von so hübschen jungen Damen sieht, die meinen aussehen zu müssen wie Porno-Stars und an denen es unterhalb der Wimpern wohl kein einziges Körperhaar mehr gibt.

Klar muss ein Haxenurwald nicht sein, aber bei Heidi Klum waren es ganz flaumig feine blonde niedliche Winzhärchen, die im Sonnenschein fröhlich vor sich hin glitzerten!

Was soll man daran denn verteufeln?

Vielleicht denkt sich irgendwer ich wäre neidisch, wobei ich zugeben muss, ja ich würde auch Sau gerne am Strand im Sonnenschein liegen, aber mag nicht tauschen müssen und dann nur noch spärlich essen dürfen, keine Privatsphäre mehr haben und mich für meinen Körper rechtfertigen müssen, egal was gerade gesichtet wird, also nein, ich bin zufrieden mit dem was ich habe, nur wird mir das Aussehen derzeiz wirklich zu unnatürlich.

Nein, nicht nur zu unnatürlich, sondern auch noch zu vorschriftsmäßig!

In der heutigen Zeit kommt es irgendwie nur noch darauf an, dass man ja nicht mehr wie ein normaler Mensch aussieht, sondern möglichst hmm wie ein Alien? Eine Nacktmulle? Wobei die sind glaube ich zu fett und zu schrumpelig, weshalb ich Nacktmullen ins Herz geschlossen habe und als eines meiner liebsten Tiere bezeichne.

Was ist denn das Ziel der heutigen Zeit, wie man aussehen soll? Ich begreife das wohl noch nicht so ganz. Größt möglicher Aufwand um möglichst unmenschlich auszuehen? Würde jedenfalls auch das Verhalten von so einigen Leuten erklären... aber bleiben wir beim Thema.

Ich verstehe es, wenn man sich vor Nasenhaaren ekelt, die bis zum Kinn wachsen, oder Ohrbehaarung, die die Ohrrirnge überdecken können und dergleichen, von mir aus auch noch struppige, dicke, schwarze, drahtige Beinbehaarung, die Strumhosenmörder sind, aber feine, glitzerige, blonde Oberschenkelhaare?

Ich glaube bald kommt die Frauenglatze in Mode *grübl

Dann wird es auch die ersten Enthaarungsduschen geben, statt nur Bräunungsduschen, oder besser noch, beides in einem! Sprühnebel der jedes Haar entfernt, künstliche Wimpern klebt sich das Zielpublikum eh schon auf, und gleichzeitig bräunt :)

Wobei, jetzt wird es Winter und kalt, man sollte sich ersthafte Gedanken machen, ob man mehr Mützen stricken sollte, falls es bald so weit ist!

Wie auch immer, ich lege mir gerne nun ein Winterfell zu, habe es muggelig warm und nutze meine Zeit statt für Stunden langes Enthaaren, für schöne Dinge!