Mittwoch, 3. Mai 2023

Malen = Liebe

 

So sieht mein aktueller Malplatz aus

Sei gegrüßt :) und heute lade ich Dich nicht auf mein virtuelles Sofa ein, nein, denn heute geht es um die bunte Ecke in meinem Leben! 

Um Farben, malen, zeichnen, Kreativität, Tagebücher mit Zeichnungen und Collagen, Urban Sketching, für was auch immer Du gerne mal gezeichnet hättest, malen würdest und wenn es nur ist, dass Du gerne Bilder von Anderen ansiehst.

Ich denke ja, dass wirklich jeder gerne malen können würde und ja, es gibt x-verschiedene Bücher mit dem Titel, dass auch jeder, wirklich jeder malen und zeichnen kann und jaaahaaa, das stimmt auch!

Aber mal von vorne!

Als Kind haben wir alle gemalt und gebastelt und eine riesige Freude dabei gehabt. In einem (wahrscheinlich auch mehreren) meiner Zeichenbücher steht drin, man hatte als Kind ein Bild, was quasi das Standardrepertoire war und immer wieder zeichnete. Bei den meisten beinhaltete es unter anderem ein Haus, vielleicht mit Schornstein, Fenster, Türe? Ein Busch davor? Blümchen und Schmetterlinge? Ein paar Wolken? Vögel die wie geschwungene V´s aussahen? Ihr  versteht was ich meine? Und dann sollte man sein Bild von damals nochmal malen.

Ehrlich, ich hatte so einen Spaß dabei!

Macht das mal. Nehmt euch die Zeit und malt das Bild von damals :)

Was auch dort beschrieben stand war, dass wir irgendwann die Lust am zeichnen verlieren, meistens aus Frust, weil wir irgendwann realistischer zeichnen wollen und das nicht mehr so gut funktioniert, oder aus anderen Gründen. Egal, wir hören jedenfalls auf. Nicht alle, manche halten durch und die werden dann als Talente bezeichnet und haben ordentlich was auf dem Kasten, aber zum Thema Talent gleich mehr.

So, wir haben alle gerne mal gemalt. 

In Wellen kommt der Wunsch auch wieder. Irgendwann mit 20 zum Beispiel und irgendwann bei 40 oder 50 nochmal und dazwischen usw., je nachdem, wie man sein Leben lebt.

Aber im Alltag, ich bin da nicht die einzige Person!, hegt man doch auch immer wieder den Wunsch, dass man zeichnen könnte.

Übrigens, ich trenne malen und zeichnen nicht. Wenn ich male, muss ich vorher eine Skizze, also eine Zeichnung anfertigen und ich finde es ohnehin seltsam, dass man beides getrennt hat. Es ist irgendwie die gleiche Sache. Eine Münze, mit zwei Seiten.

Mit Anfang 20 wollte ich dann gerne Mangas zeichnen lernen und hatte synchron mit einem Manga Zeichenbuch noch ein normales Zeichenbuch gelesen und viel geübt. Das Problem vieler Bücher ist, dass sie einem eine Sache beibringen.

"Hier ist eine Rose. So malt man diese Rose Schritt für Schritt."

"Hier ist nun eine Obstschale. So malt man diese Obstschale Schritt für Schritt."

Irgendwann hörte ich einfach wieder auf und dachte mir, wie so viele andere Menschen auch, dass ich es eben nicht kann und fertig.

Wir kritzeln viel herum, zum Beispiel, wenn wir telefonieren, Konferenzen haben und ähnliche Situationen. Der Wunsch bleibt also.

Bei mir kam er intensiv auf, als ich öfter bei meiner Leseratte zu Terminen mitfuhr und die Gegend erkundete. Immer wieder sah ich Häuser und Dinge die ich zwar fotografierte, mir aber dachte, wie schön es wäre, wenn ich mich hinsetzen und sie mit meinen Augen zeichnen könnte, so wie ich sie wirklich sehe. Wie ich sie sehe!

Leseratte fand meine Idee toll und unterstützt mich seit dem intensiv. Ich sehr viel entdeckt auf dem weg seit damals!

Instagram hielt ich für eine Plattform für Möchtegern-Models und Beauty-Influencer, statt dessen fand ich dort die tollsten Künstler, die ich liebe und vergöttere und teilweise nicht einmal wirklich bekannt sind!

Durch den Austausch mit anderen Anfängern habe ich das Betty Buch (durch den Link verdiene ich kein Geld) gefunden und ich kann nur eins sagen: Spart euch viel Geld und holt euch das Buch, arbeitet es in kurzer Zeit einmal durch und ihr habt alle Grundlagen und könnt hinterher malen und zeichnen. Alle anderen Bücher die das behaupten lügen, oder bauen auf diesem auf, ohne daran herankommen zu können. Kein Scherz!

Und damit kommen wir zum eigentlichen Thema!

Malen ist Liebe. Selbstliebe.

Das habe ich wirklich gelernt und man lernt, neben dem eigentlichen Malen, so so soooo viel mehr, vor allem über sich selber!

Kurz zu dem Buch. Es ist recht wissenschaftlich für ein Zeichenbuch und erklärt wie das Gehirn arbeitet und weshalb wir welche Fehler machen und wie wir diese dann umgehen können durch kleine Tricks und Kniffe, die kaum Übung brauchen, aber sofort funktionieren. Es steckt also voller Aha! Momente :) Man hat direkte Erfolge und staunt über sein Können. Talent?!? Pah! Talent ist überbewertet :)

Ehrlich gesagt bin ich nicht mit viel Selbstwert und Selbstliebe gesegnet, weshalb ich immer daran arbeite und wenn ich dann ein Bild fertig habe, ist es immer eine Überraschung, denn im Flow malt man eher automatisch und nicht unbedingt willentlich, wodurch das Ergebnis immer auch etwas zufällig ist. Manchmal schaue ich es an und bin hellauf begeistert und das bleibt und ich bin stolz wi Bolle und ich schaue es mir noch hunderte male an und bleibe stolz und manchmal schaue ich es mir an und will es zerreißen. Ok, ab und an zerreiße ich auch wirklich was.

Wichtig ist, dass man sein Werk immer erst einmal zur Seite legt, Abstand nimmt und später nochmal schaut, das ist mir nämlich aufgefallen. Wie bei einem 3D Bild, bei dem man so komisch drauf schauen muss, bis man das Bild hinter dem Bild sieht, schaut man auf sein eigenes Stück Kunst und denkt sich oft direkt nach dem Abschluss, dass es totaler Müll ist und wenn man etwas Zeit verstreichen lässt und nochmal drauf schaut, sieht man es erst, wie Andere es wahrnehmen! Vor allem, wenn Perspektive im Spiel ist, denke ich direkt danach oft, dass ich die voll verhunzt habe und wenn ich später drauf schaue merke ich erst, dass es eigentlich richtig war.

Das wird auch gut im Betty Buch erklärt :)

Ich habe gelernt, dass ich viel zu kritisch mit mir bin. 

Dass ich lockerer werden muss. 

Dass ich nicht alles ausmalen muss, damit die Betrachter mit ihrer eigenen Fantasie noch etwas selber ausfüllen können.

Dass mir anschauen von Bildern Anderer so viel Spaß macht, als dass ich Stunden damit verbringen kann und dabei sogar noch etwas lerne und wenn ich jedem ein kleines Like oder Herz dalasse, sie sich geschätzt fühlen und sich freuen.

Dass ich mich mehr lieben sollte, damit meine Bilder besser werden können, denn dann kann ich kreativer sein und mehr fließen.

Dass Fehler manchmal schöne Anlässe sind, um einen anderen Weg einzuschlagen und daraus ein anderes, vielleicht sogar noch viel besseres Bild entstehen kann.

Dass man die Grundlagen immer wieder üben muss, auch wenn es keinen Spaß macht, damit man dann die schwierigeren Sachen einfacher hinbekommen kann.

Dass ein Hobby verbindet.

Dass ich zu unempathisch zu mir bin, während ich bei allen anderen total gelassen bleibe und die positiven Seiten hervor heben kann. 

Und ich kann die Liste noch ewig weiter führen. Das habe ich alles beim Thema zeichnen erfahren und erlebt. Immer und immer wieder. Eine stetige, schöne, gelebte Erinnerung.

Auch habe ich entdeckt, dass das sammeln von Zeichenbüchern und das lernen mit Zeichenbüchern, zwei vollkommen unterschiedliche Hobbys sind!

Zeichenbücher können so schön sein! Vollkommen egal, ob man es lernen möchte oder nicht, sind sie einfach schön. Ich habe so viele mittlerweile und oft mache ich nur ein paar Seiten darin, aber ich schaue mir so gerne die Bilder an.

Mein allerliebster Oberliebling ist und bliebt Danny Gregory. Schaut mal Bücher von ihm an, oder Videos bei YouTube, oder sonstwas, egal was, er malt einfach toll und hat eine wundervolle Lebenserfahrung und kürzlich hat er ein mega niedliches Video veröffentlicht. Eine Sekunde... Das ist ein kleiner Film über einen Mann, der nicht zeichnen kann, bis er von einem Mädchen, einen Zauberstift geschenkt bekommt. Sehr süß und lehrreich ;) Er hat auf seinem YouTube Kanal viele tolle Videos!

Wer englisch kann, ist klar im Vorteil. Es gibt für wenig Geld immer sehr günstige E-Books. Auch Videos sind bei YouTube unendlich viele verfügbar. 

Grundsätzlich kann man, indem man übt, übt, übt, wirklich zeichnen lernen. Jeder. Weil Talent kein Thema ist. Ich würde dennoch sagen, man braucht vorab das Betty Buch, weil es einem erklärt wie das Gehirn funktioniert und wie man es austrickst. 

Dann noch ein gutes für die Grundlagen über Perspektive, wenn einem Gebäude wichtig sind. 

Alle anderen sind Spaß und Freude, weitere Tipps, Inspiration, kreativer Einfluss und Stuppser. 



Für mein Sofa habe ich einen Schmincke Aquarellkasten und einige Aquapinsel. Ich sprach ihn kürzlich noch an, weil er auf mein kleines Bambustablett passt. Damit kann ich auf dem Sofa gemütlich zeichnen, ohne eine Sauerei zu veranstalten. 

Bei DM und Rossmann gibt es so kleine Zerstäuber für Parfum, die man selber befüllen kann, mit etwas Wasser kann man die auch benutzen, um seinen Aquarellkasten zu befeuchten :)

Das Tablett finde ich so praktisch, weil es einen hohen Rand hat, so dass man seine Stifte darauf legen kann und sie nicht wegrollen und verschwinden können. 

Alles passt schön drauf und ich kann auf dem Sofa nebenher eine Serie schauen und es mir gemütlich machen. Im Schränkchen daneben hat alles seinen Platz und seine Ordnung, falls mich die Lust überkommt und schon ist alles griffbereit.




Die meisten Skizzenblöcke sind DIN A5 oder kleiner und genügen ja und wenn es mal größer wird, dann habe ich noch immer meinen richtigen Arbeitsplatz. 

Der variiert immer etwas. Also wie was angeordnet ist und was so dazu kommt. 

Ich habe die kleinste unbenutzte Ecke in der Wohnung immer kritisch gesehen, weil ich keine Platzverschwendung mag und dann hatte ich einen kleinen Schreibtisch hingestellt. Kurz darauf, ich glaube wirklich an Karma, suchte ein ausziehbarer Tisch, im Nettwerk, einen neuen Besitzer. Er war handgefertigt und hatte die perfekten Maße für meine Ecke! Massivholz und durch die Möglichkeit, dass er eben ausgezogen werden kann, bot er die perfekte Möglichkeit!



Wegen der Türe rechts, darf er eben nicht so tief sein, aber weil ich ihn einfach rein und raus schiebe, ist das somit egal und im Normalfall, habe ich dann darunter auch direkt die Aquarellfarben versteckt!

Mittlerweile hat sich mein Platz aber arg verändert. Die Skadis Platte ist auch perfekt dafür!




Ich habe links daneben einen Rollwagen stehen und an der rechten Seite hängen kleine Behälter für Pinsel und Stifte. Unter dem Tisch ist noch ein Holzcontainer mit allerhand Skizzenbüchern, Farben und was man sonst so braucht. Da ich ja nur am Tisch sitze, wenn er ausgezogen ist, stört er nicht und bietet enorm viel Platz :) Wenn ich mag, kann ich ihn rausziehen und neben mich stellen und habe eine weitere Ablagefläche!
Immer wichtig, eine Sprühflasche mit Wasser, um den Aquarellkasten zu befeuchten, um eventuell eine große Fläche Papier direkt nass zu machen und dafür habe ich auch eine kleine Flasche mit spitzem Ausguss und Deckelchen, mit der ich dann kleine Pfützen in die Palette oder aufs Bild machen kann. 
Ach und Make-Up Wattestäbchen sind praktisch wegen ihrer Form! Die stehen auch immer auf meinem Tisch, so wie verschiedene Schwämmchen und Make-Up Eier.

Der Tisch ist so toll robust und ein kleines Meisterstück! Ich liebe ihn sehr!

Unser Flur ist groß und wie ich finde, nimmt er viel Wohnraum weg, der sonst ungenutzt bleiben würde. Auf diese Art, haben wir ein Stück zurückgewonnen :)

Einerseits denke ich, wenn Du wirklich etwas kannst, dann reicht schon ein Bleistift von Ikea und ein Stück Papier und Du kannst ein Kunstwerk darauf malen, andererseits rate ich jedem: hole Dir am Anfang teure Sachen, denn nun bist Du ein Künstler und Du bist es Dir wert!

Ach und vergiss die Bilderrahmen nicht, denn Kunst gehört eingerahmt!


 

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