Mittwoch, 4. Oktober 2017

Glück kann unglücklich machen





Ich war wirklich lange unglücklich in meiner Ehe, sehr lange.

Hmm 15 Jahre fast bis ich ihn endgültig raus schmiss und unglücklich *grübelt* eigentlich schon nach wenigen Monaten, aber ich bin ein Mensch der Fehler bei mir sucht, nicht glauben möchte das der andere einfach ein Arsch ist oder dergleichen.

Als ich dann auf einem Gutachten das Wort Narzisst las, hatte ich natürlich wie viele andere auch ein gewisses Bild im Kopf, aber als ich, und das erschreckt mich selber, erst vor einer Woche oder so auf die Idee kam mal zu suchen ob es heilbar ist und begann darüber wirklich zu lesen, wurde mir die ganze Tragweite bewusst.

Man findet schnell heraus das ich mich vor langer Zeit hätte trennen müssen und dann ärgert es mich, so viele Jahre vergeudet zu haben und dann denke ich an meinen Seelenbuddy mit dem ich nun glücklich zusammen bin, so ungemein glücklich zusammen bin und es ist so einfach, so leicht, so natürlich, so perfekt, das es mir unheimlich ist!

Wenn man 15 Jahre kämpfte, scheiterte, sich aufrappelte, von vorne begann, zum Scheitern verurteilt war und es nicht glauben möchte, dann vergisst man wie Glück sich anfühlt und hat einfach Angst es wieder verlieren zu können, wenn man es doch gefunden hat.

Mein Partner, Liebster, Schatz, Held, wie auch immer, hat auch keinen leichten Weg hinter sich bringen müssen und immer wenn ich mich gerade ärgere viele Jahre an einen Narzissten verschwendet zu haben, kommt mir in den Sinn das es dennoch der perfekte und einzige Zeitpunkt war, denn hätte ich meinen Liebsten sonst kennen gelernt?

Wir trafen uns in einem Chat, in dem ich zig Jahre nicht war und nur einige Wochen zuvor wieder öfter rein ging und er war nicht weniger oft drin. In einem Chat, in dem man nichts sucht, nichts finden möchte, in dem viele hm sagen wir freundlich Fakes herum laufen und man sich eher belustigen, als wirklich unterhalten kann und dennoch wechselten wir wenige Worte und merkten beide, das da mehr ist, gingen uns beide nicht mehr aus dem Kopf, trafen uns am nächsten Tag wieder dort und glaubten aneinander, an das zwischen uns und es wäre gut möglich gewesen das wir uns nie über den Weg gelaufen wären, obwohl wir nicht einmal weit voneinander entfernt wohnen. Ja ich glaube an Karma und es bestätigte sich einmal mehr.

Dennoch sitzt man dann regelmäßig da, nach einer Phase in der man einfach genoss was man hat und fragt sich, warum man auf einmal traurig wird. Weil man es nicht fassen kann?
Nicht fassen kann was man nun hat?
Wie schön das Leben auf einmal wieder sein kann und wie leicht?

Narzissten kann man praktisch nicht heilen, bzw nur sehr selten unter sehr schweren Voraussetzungen und umso mehr ich darüber las, umso mehr öffnete es mir die Augen, weil genau die Maschen beschrieben werden, mit denen mein noch Mann mich zurück bekam und immer wieder fiel ich darauf rein. Es ärgert mich jedoch immer weniger, denn ich war ich und ich blieb ich, auch meine naive Art, die ich aber eigentlich gerne mag, denn selbst wenn man damit auf die Nase fällt, möchte ich an das Gute glauben können, auch und vor allem in Menschen. Wieso hat es ein anderer weniger verdient ihm zu vertrauen, nur weil jemand zuvor das Vertrauen missbrauchte? Das wäre unfair und sicher hätte ich viele Menschen sonst nicht kennen lernen dürfen.
Man muss manchmal riskieren um zu gewinnen 😊

Und dennoch sitze ich manchmal noch da und werde traurig, denke an die Jahre, denke dann an mein jetziges Glück, kann es kaum fassen und möchte einfach nur ein wenig vor Glück weinen, weil ich mich jetzt so gut fühlen darf, weil da jetzt jemand ist, der auf mich achtet, der möchte das es mir gut geht und etwas dafür tut, dem es Freude bereitet wenn es mir gut geht und der es mir sagt und zeigt das es ihm auch gut tut.


Ich bin Dir so dankbar, ich hoffe das weißt Du und ich liebe Dich, mein persönlicher Held 😙






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